Die Allah-Las schicken uns eine musikalische Postkarte aus einem entspannten und möglicherweise drogenumnebelten Urlaub unter Palmen. A...

Allah-Las - LAHS


Die Allah-Las schicken uns eine musikalische Postkarte aus einem entspannten und möglicherweise drogenumnebelten Urlaub unter Palmen. Auf 13 Songs und in 44 Minuten begibt sich das Quartett aus Los Angeles auf einen Retro-Trip in die Westcoast-Pop-, Folk-, Jangle-Pop und Psychedelic-Rock-Welten der 60er und 70er Jahre, huldigt darauf offensichtlich den eigenen Heroen wie George Harrisson, The Beach Boys, The Byrds, Love oder The Doors und lässt das touristische Sprachengewirr in englischen, spanischen, portugiesischen und sogar japanischen Texten nachhallen.  

LAHS“ ist nach „Allah-Las“ (2012), „Worship The Sun“ (2014) und „Calico Review“ (2016) das vierte Album der Band und ist neben der regulären schwarzen Schallplatte auch in zwei limitierten Auflagen erhältlich: orange vinyl bzw. opaque mint green vinyl. Und wer so nostalgisch ist und noch Postkarten verschickt, der bringt sein Album auch als Kassette heraus.




Die erste Single „In The Air“ ist catchy und auf den Punkt. Wunderbar, wie sich dabei die Gitarren von Sänger/Gitarrist Miles Michaud und Gitarrero Pedrum Siadatian über den staubigen Wüstenboden schlängeln und Schlagzeuger Matt Correia klopft dazu einen minimalistischen, fast metronomartigen Beat.
Ob der zweite Vorabtrack, das coole „Polar Onion“, oder das tiefenentspannte, gar an den vergessenen 70s US-Softrock/Folk Veteranen Dan Fogelberg erinnernde „On our way“: Die Allah-Las sind im Jahr 2019 völlig bei sich selbst.
(Triggerfish)




So legen die Herren aus Los Angeles in "Holding Pattern" die Orgeltöne der bis an die Wahrnehmungsschwellen ausgereizten Keyboards und das fette Widerhallen des Verstärkers auf Mono-Klangkanäle. Sie lassen also viele Signale nur aus dem linken Tonkanal kommen, was sehr an die Zeit bis Mitte der 60er erinnert. Das heißt beim Hören mit bügellosen Kopfhörern: Nimmt man einen Stöpsel aus dem Ohr, hört man einen anderen Song als mit beiden zusammen im Gehörgang. (…)
Dabei bauen die US-Westküstler nebenbei eine Brücke zum brasilianischen Psychedelic-Kosmos, einer spannenden Szene, die rund um Caetano Veloso und Gilberto Gil vor 50 Jahren in Protest gegen die dortige Militärdiktatur aufblühte und heute von Bands wie Graveola fortgeführt wird. Die schlafwandlerisch bizarre und dahin gleitende Darbietung macht diese Platte vorzeitig zu meinem Lieblingsalbum 2019.
(laut)






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