Weder optisch noch musikalisch lassen sich Temples in der heutigen Zeit verorten. Ein Blick aufs Plattencover - und man würde die Band a...

Temples - Hot Motion


Weder optisch noch musikalisch lassen sich Temples in der heutigen Zeit verorten. Ein Blick aufs Plattencover - und man würde die Band aus Kettering zu Zeitgenossen von Pink Floyd oder The Beatles erklären. Legt man dann „Hot Motion“ auf, so scheinen sie nicht nur Weggefährten von Psychedelic-Rock- („Holy Horses“, „Monuments“) und -Pop-Bands zu sein („It’s All Coming Out“, „You're Either On Something“), sondern es drängen sich aufgrund der schwer stampfenden Rhythmen auch noch Vergleiche zu Vertretern des Glam Rock (T. Rex & Konsorten) auf („The Howl“, „The Beam“, „Step Down“). Damit stehen die 11 neuen Lieder wieder „Sun Structures“, dem 2014 veröffentlichten Debütalbum, etwas näher und stellen eine Abkehr von den Space-Synth-Pop-Experimenten auf „Volcano“ (2017) dar.

Auch in der Bandaufstellung ist Bewegung: Schlagzeuger Samuel Toms hat nach nicht näher definierten Differenzen die Band 2018 wieder verlassen, so dass mit dem ebenfalls später hinzu gekommene Adam Smith (Gitarre, Keyboards) und den beiden Gründungsmitgliedern James Bagshaw (Gesang, Gitarre) und Thomas Walmsley (Bass) ein Trio verbleibt.
Zudem hat man sich vom Label Heavenly Records getrennt. „Hot Motion“ ist auf dem US-Indie-Label ATO Records erschienen und ist als CD, Kassette und LP (in Deutschland in limitierter Auflage als „transparentes red Vinyl with black marble“, In England gibt es zudem „Deep Red Vinyl (with animated zoetrope labels)“ und „Forest Green and Tan Mixed Vinyl with Red and Yellow Splatter“) erhältlich.




Einzelne Elemente werden geschickt herausgenommen und inszeniert, sodass sie dem jeweiligen Track ein Alleinstellungsmerkmal geben, das Aufmerksamkeit generiert. Ob es jetzt die Bassline bei „Not Quite The Same“ ist oder schlicht die Melodie bei „Holy Horses“, hauptsächlich von Leadgitarre und Stimme getragen. Bei der Frage Retro oder Vintage muss man aber leider sagen: die Temples halten sich lieber an Retro und bedienen sich schon lang dagewesenen Mustern des Psych-Rocks und verpassen die Gelegenheit einem guten Album eine wirklich eigene Signatur hinzuzufügen.
(Unicross)




Auf HOT MOTION packen sie, das ist der augenfälligste Unterschied, deutlich mehr Pop-Momente (›It’s All Coming Out‹) aus als auf dem Erstling, und die Arctic Monkeys lassen grüßen (›Monuments‹, ›The Beam‹). ›The Howl‹ und ›You’re Either On Something‹ können am meisten überzeugen – da geht einem das Herz auf!
(Classic Rock)

Temples in Deutschland:
26.11.2019 Berlin, Festsaal Kreuzberg
28.11.2019 Hamburg, Gruenspan
30.11.2019 Köln, Luxor



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