Slumberland Records, Tough Love Records, Fortuna Pop! - in diese Liste von Indielabels, die bisher die Musik der Proper Ornamnets veröff...

The Proper Ornaments - Six Lenins


Slumberland Records, Tough Love Records, Fortuna Pop! - in diese Liste von Indielabels, die bisher die Musik der Proper Ornamnets veröffentlichten, reiht man sich doch gern ein, dachten sich vermutlich die Macher von Tapete Records und nahmen das Quartett für ihr neues Album unter Vertrag.

Der Vorgänger „Foxhole“ (2017) stand hier bereits vor Gericht und konnte Liebhaber des melancholisch-warmen, irgendwie aus der Zeit gefallenen Jangle Pops für sich gewinnen. Da The Proper Ornaments ein loses Projekt der Freunde James Hoare (Ultimate Painting, Veronica Falls) und Max Oscarnold (Toy) sind, war eigentlich so schnell gar nicht mit einem Nachfolger von „Foxhole“ zu rechnen. Aber direkt nach der Tour begab man sich im Herbst 2018 in das Studio von James Hoare in Finsbury Park und spielte erneut mit Danny Nellis (Bass) und Bobby Syme (Schlagzeug) zehn neue Songs ein, die sich nahtlos an „Foxhole“ anschließen. Nachdem einige Titel an Teenage Fanclub („Crepuscular Child“) oder The Jesus And Mary Chain zu „Stoned & Dethroned“-Zeiten („Bullet From A Gun“) denken lassen, dürfen im abschließenden Song „In The Garden“ die Gitarren auch etwas schräger und nach The Velvet Underground klingen. 

„Six Lenins“ ist als CD und LP (die limitierte Auflage von 100 Stück auf clear vinyl) erschinen.




Das irgendwo zwischen Sechzigerjahre-Folk und Achtzigerjahre-Computerspiel-Soundtrack wandelnde "Song for John Lennon" loopt und halluziniert sich geschickt ins Ohr, "Bullet from a gun" schmust auf der Engtanz-Party charmant sowohl mit Elliott Smith als auch mit The Jesus And Mary Chain und "Can't even choose your name" lässt gleich jede Ansammlung vieler Menschen hinter beziehungsweise unter sich und fliegt auf einem dichtgewebten Klandteppich glatt hinweg über die Großstadt, das Land, den Ozean, die Welt.
Zwar liefert "6 Lenins" keine Parade an Aha-Momenten, die Stimmung des Albums fängt den Hörer jedoch von der ersten Sekunde an ein und lässt ihn so schnell nicht los. Wenn das verträumte "Old Street station" die Zielgerade einleitet, ist das, als würde man selbst müde blinzelnd morgens um halb sieben an dem besagten Londoner Bahnhof aufwachen, nach einer wilden, durchzechten Nacht mit genau jenen Freunden, die vor 15 Jahren schon mit dabei waren und auch in jeder zukünftigen Erinnerung eine Rolle spielen werden. In einer solchen noch gar nicht erlebten Erinnerung endet auch "In the garden": mit Twang und Anwandlungen von Slowcore, viel Herz und noch mehr Lebenslust, umgeben von denen, die auch in den schwersten Zeiten da sind. Es war vielleicht nicht immer alles gut – aber jetzt es ist alles so, wie es sein soll.
(Plattentests)


The Proper Ornaments unterwegs:

25.04.19 Düsseldorf, Kassette
26.04.19 Bremen, Gastfeld
27.04.19 Bernburg (Saale), Hotel Wien
28.04.19 Hamburg, Nachtasyl
29.04.19 Berlin, Monarch Berlin
30.04.19 Augsburg, Grandhotel Cosmopolis
01.05.19 Offenbach, Hafen 2
02.05.19 Stuttgart, Merlin Kulturzentrum
03.05.19 Freiburg, Swamp Freiburg



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