Verweilen wir noch einen Tag in Neuseeland und kommen zum vielleicht international erfolgreichsten Musiker aus Neuseel...

Neil And Liam Finn - Lightsleeper




















Verweilen wir noch einen Tag in Neuseeland und kommen zum vielleicht international erfolgreichsten Musiker aus Neuseeland: Neil Finn (60), am besten bekannt als Sänger der Band Crowded House, hat nach seinem letztjährigen Album „Out Of Silence“ nun erstmals eine Platte gemeinsam mit seinem Sohn Liam (34) aufgenommen. Selbstverständlich ist dies nicht die erste Zusammenarbeit von Vater und Sohn, denn auf ihren Alben unterstützen sie sich seit 1998 gegenseitig und Liam war 2007 sogar kurzfristig als Mitglied bei den wiedervereinigten Crowded House eingestiegen, aber dies ist das erste Album, das als Neil and Liam Finn erscheint.

Mit Sharon (Liams Mutter) und Elroy (Liams Bruder) bringen sich weitere Familienmitglieder auf „Lightsleeper“ musikalisch ein. Der prominenteste Mitstreiter ist jedoch Mick Fleetwood, der auf drei Songs am Schlagzeug sitzt, vermutlich, da Neil Finn auf der nächsten Tournee von Fleetwood Mac den wieder einmal ausgestiegenen Lindsay Buckingham ersetzt.

„Lightsleeper“ zeigt die Finns in Experimentierfreude: Neils melodische Popsongs werden von Liam zerlegt und teilweise fragmentarisch wieder zusammengestückelt. Am besten zu überprüfen im siebenminütigen „Where’s My Room“. Man weiß beim Hören oftmals nicht, was einen als nächstes erwartet (Pianoballade? Elektronikspielereien? Soul? Jazzige Improvisationen? Kammerpop? Soundcollage?) - das kann teilweise auch durchaus verwirrend sein.

Vorteil der schwarzen Doppel-LP von „Lightsleeper“: Mit „Troubles“ gibt es einen weiteren Song von Neil und Liam Finn zu hören.




Songs wie der hymnische Opener „Island Of Peace“, das rhythmisch komplexe „Where's My Room“, das von der griechischen Ferienatmosphäre beeinflusste „Back To Life“ oder „We Know What It Means“ sind schon beeindruckend genug. Seine volle Pracht erreicht das Album aber in den von Streicher-Arrangements und intelligenten Elektronikspielereien verzierten Balladen. „Meet Me In The Air“, „Anger Plays A Part“, „Listen“, „Hiding Place“, der traumhaft schöne Schlusspunkt „Hold Her Close“ – McCartney dürfte sich in seinem Lob für Neil Finn bestätigt fühlen und Sohnemann Liam gleich mit einschließen.
(Schwäbische Zeitung)




In manchen Songs wie in „Any Other Way“ huldigen sie der handgemachten Akustik. In Anderen mischen sie elektronische mit orchestralen Klängen. Wer sich unter diesem Crossover nichts vorstellen kann, sollte direkt zu „Where’s My Room“ skippen und sich die Überraschung gönnen.
In anderen Titeln hat sie sich ebenfalls versteckt. Die Finns lassen in „Hiding Place“ zu Beginn ein Ufo landen, um die Außerirdischen im selben Track auf die Insel der Freuden zu entführen.
Bei „Back To Life“ kommt eine Geige zum Zug, die eine Melodie spielt, die Pärchen bekannt vorkommen wird. Beim Candlelight-Dinner vom restauranteigenen Fiedler überrascht zu werden, das passiert anscheinend nicht nur im Leben. Das passiert auch, wenn man „Lightsleeper“ hört.
Wem das alles zu unwahrscheinlich und verrückt klingt, der sollte sich das Debütalbum von Neil & Liam Finn anhören, denn in den Ohren werden die letzten Sätze einen Sinn machen.
(Musikblog)




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