„Ich hörte mir aus Freundlichkeit und etwas Neugier seine ersten Songs und seine Erklärung an, dass er mit nun mal nur einem Hit auf dieser großen Bühne gelandet sei. Aber die Titel waren nun mal alle recht langweilig und für mich kein Grund, vor der Konzertbühne auszuharren.“
Das hatte Ingo zu seinem Besuch des Auftritts von Passenger beim diesjährigen A Summer’s Tale Festival zu berichten. Bei dem Hit handelt es sich natürlich um „Let Her Go“, welches der Plattenrichter vermutlich verpasste, da es an achter Stelle in der Setliste stand. Mit „Hell Or High Water“ und „To Be Free“ wurden auch zwei neue Songs aus dem Album „Runaway“ vorgestellt, das Michael David Rosenberg (aka Passenger) als eine Art Konzeptalbum verstanden wissen will, da viele Songs einen starken Bezug zu Amerika haben. Passend dazu entstanden das Plattencover und zahlreiche Videos auf einer dreiwöchigen Reise durch die USA und wurde das ein oder andere Lied Dank Banjo, Mandoline und Steel Guitar mit einem Country-/Americana-Touch versehen („Eagle Bear Buffalo“, „Hell Or High Water“). Auf anderen Songs schmachten die Streicher („Ghost Town“), erschallen Bläser („Runaway“), perlt das Piano („To Be Free“) oder präsentiert sich Passenger im vollen Band-Gewand („Survivors“) - den Vorwurf der Langeweile kann er damit leider auch nicht vollkommen abstreifen, da einfach keiner der 10 Titel besonders hervorstechen möchte.
„Runaway“ ist als CD und LP Ende August erschienen und darf Fans zwischen Bruce Hornsby und Ryan Adams empfohlen werden. Die limitierten Auflagen liefern wahlweise eine blaue Schallplatte, eine Doppel-LP im Klappcover oder ein Deluxe Box Set.
Die Melodien und die Wahl der Instrumente sind durchaus vielfältiger, erscheinen ein weniger bunter und bringen mehr Abwechslung in das Ganze. Wer jetzt allerdings denkt, dass Passenger seinen Sound grundlegend verändert hat, der täuscht. In gewohnter Manier steht seine Gitarre im Vordergrund, die anderen Instrumente werden nur dezent eingesetzt. Alles ist sehr ruhig gehalten, sanft und stellt eine perfekte Einspielung auf die kommenden Herbsttage dar. Auch die Lyrics können wie immer so einiges. Passenger zeigt hier viel Persönlichkeit und gibt einen intimen Einblick in seine Gedanken und Gefühle.
Was fehlt ist ein Hit, der wirklich im Gedächtnis bleibt. Passenger macht auf „Runaway“ nichts falsch. Songs wie „Survivors“, „Ghost Town“ oder „He Leaves You Cold“ vereinen all das bereits beschriebene, sind wahnsinnig harmonisch und schaffen eine fantastische melancholische, träumerische Stimmung. Trotz der Abwechslung sind sie sich aber insgesamt zu ähnlich.
(minutenmusik)
Wenn die Schwiegereltern sonntags zum Kaffeetrinken vorbei kommen, dann kann man „Runaway“ ohne schlechtes Gewissen auflegen und muss sich selbst nicht so fühlen, als hätte man seine musikalische Seele verkauft.
Denn das ist alles ganz nett anzuhören. Aber auch mit seiner 10. Platte kratzt Passenger eben immer noch nur an der Oberfläche.
(musikblog)
Passenger in Deutschland:
15.09.18 München, Tonhalle
24.09.18 Berlin, Astra
27.09.18 Köln, Live Music Hall
Ich denke einige der Songs hatte ich bereits live überhört. Das muss er wohl weiter auf seinem einem Hit herumreiten. 6 Punkte
AntwortenLöschenIch kannte Passenger bisher nur vom Hörensagen und dass er wohl mal diesen Hit hatte (der mir beim nachträglichen Anhören durchaus bekannt vorkam - laut Last.fm hatte ich ihn ja auch schon 3x gehört). Dirks Bruce Hornsby Referenz hat mich neugierig gemacht (auch wenn ich mich nicht als Fan bezeichnen würde), aber es gibt trotzdem nur...
AntwortenLöschen6 Punkte
Nicht zum Wegrennen, aber auch nur 6 Punkte.
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