Lange habe ich gezögert diese Platte vorzustellen, weil sie mir zu süßlich, ja fast zu kitschig klang. Inzwischen laß ich ich "Dirty pa...

Hafdis Huld - Dirty Paper Cup













Lange habe ich gezögert diese Platte vorzustellen, weil sie mir zu süßlich, ja fast zu kitschig klang. Inzwischen laß ich ich "Dirty paper cup"(übrigens produziert von Boo Hewerdine, Eike) aber doch gerne mal auf meinem i-pod laufen.
Hafdis Huld, wer ist denn daß? Wußte ich bis Ende letzten Jahres auch nicht. Am 12. Dezember habe ich die zierliche Isländerin Hafdis Huld Hakonardottir, so heißt sie mit vollem Namen im Rahmen eines kleinen Festivals an der Seite von Anna Ternheim und Frida Hyvönen kennengelernt und wurde zumindest sehr gut unterhalten. Eine solch durchgeknallte Person hat man nämlich seit der jungen Nina Hagen nicht mehr gesehen. Sie redet wie ein Wasserfall, rollt das "R" sehr charmant, macht Turnübungen auf der Bühne und hat einen dermaßen süßen Augenaufschlag, daß man fast verlegen wird, wenn man in der vorderen Reihe steht. Eine Frau, die einem mit dem Spitzenhandschuh über die Glatze streichelt, um einen dann wieder wegzustoßen, so eine ist das. Die spielt mit den Männern! Auch ihr Kleidchen und die kleinen Tänzerinnenschuhe hatten es mir angetan. Die Musik allerdings etwas weniger, da mich ihr Gesang an Dolly Parton erinnerte. Dolly Parton, hmm, grenzwertig, aber im Grunde genommen ja eigentlich keine schlechte Sängerin. Meine Assoziation, die ich selbst für etwas gewagt hielt, bestätigte sich, als ihre MySpace-Seite besuchte. Da stand es schwarz auf weiß: Influences: Dolly Parton!
Nun gut, jeder sucht sich selbst seine Vorbilder. Ist vielleicht auch besser, um sich von der allgegenwärtigen Björk abzugrenzen. Folk-Pop der süßlichen Art macht die kleine Hafdis also.
Ein ganz anderer Stil als vorher, als sie Sängerin der isländischen Techno-Ambient Band Gus-Gus war, übrigens an der Seite von Emiliana Torrini.
Wer läßt sich von dem Schnuckelchen Honig um den Bart schmieren?

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9 Kommentare:

  1. der hinweis auf boo machte mich natürlich neugierig. die stimme finde ich geil. "ski jumper" kommt gut, "who loves the sun" hat etwas wunderbar antiquiertes. ich bleibe auf spur. übrigens habe ich auch so ein ding, bei dem es mir die schamesröte in die fresse haut...
    im blog unter "neue töne (9)"!

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  2. schön, dass du uns diese dame nicht vorenthalten hast. die scheibe lief in den letzten tag rauf und runter. wäre sie so ein armseliger jogger wie ich, hätte sie ´nen wolf.
    klasse songwriting, deutlich unauffällige produktion (der boo hat dazugelernt), tolle stimme...
    7,5 punkte

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  3. Ja, irgendwie ist die Platte schon toll, die Frau sowieso. Sehe sie am 24.2. im Vorprogramm zu Au Revoir Simone. Bis dahin warte ich mit meiner Wertung noch ab.

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  4. teil 3 - hafdis huld:
    die positive überraschung (und für mich gewinnerin dieses direktvergleiches) hat uns oliver r ein weilchen vorenthalten und kommt wie so oft aus island. tolles album, mehr brauche ich nicht zu sagen.

    7,5 punkte

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  5. Dirk, Du solltest Prorammdirektor werden ;-)

    Ja, genau, denn Dirk hat die Platten der drei jungen Skandinavierinnen der Auftrittsreihenfolge an jenem Dezemberabend entsprechend bewertet.

    Frida trat als Erste auf und sozusagen als Headliner Hafdis Huld.

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  6. ich sag's ja . Es sind die Frauenstimmen, die mich momentan kriegen
    7,5 Punkte

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  7. So, das Konzert von Hafdis ist gelaufen und es war erwartungsgemäß wieder höchst unterhaltsam, wie auch die hier zu bewertende Platte.
    Bei der Benotung scheinen wir hier den Konsens-Act schlechthin gefunden zu haben, denn auch ich gebe

    -7,5- Punkte

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  8. "Happy ever after" und "Ice cream is nice" gefallen mir besonders. Derart schön naive Lyrics können nur aus einem Land kommen, in dem die Mehrheit der Bevölkerung an Trolle glaubt. Da es mir ansonsten zu viel Folk ist und nur tote Fische mit dem Strom schwimmen gibt es von mir keine 7,5 sondern nur 6,5 Punkte.

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