Nachdem ich letztes Jahr ferienbedingt auf die vierte Ausgabe des A Summer’s Tale leider verzichten musste, bin ich f...

Paul Smith - Diagrams




















Nachdem ich letztes Jahr ferienbedingt auf die vierte Ausgabe des A Summer’s Tale leider verzichten musste, bin ich froher Hoffnung, im nächsten Sommer wieder zu den Festivalbesuchern zählen zu können. Letzte Woche wurden die ersten Bands bestätigt und mit Elbow, The Charlatans und Maximo Park sind für mich gleich drei Treffer dabei (Die höchste Eisenbahn und Die goldenen Zitronen würde ich mir wohl auch ansehen).
Die letzten Alben von Elbow („Little Fictions“), The Charlatans („Different Days“) und Maximo Park („Risk To Exist“) stammen alle aus dem letzten Jahr und lassen einerseits eher auf eine Best of-Set auf dem Festival und neue Alben im Frühjahr 2019 hoffen.

Zumindest der umtriebige Paul Smith legt jetzt schon einmal vor: „Diagrams“ ist nach „Margins“ (2010), „Frozen By Sight“ (mit Peter Brewis, 2014) und „Contradictions“ (als Paul Smith and The Intimations, 2015) eine weitere Platte abseits von Maximo Park. Und anders als bei seinen anderen Solo-Ausflügen sind nicht alle Songs als klare Abgrenzung zu seiner Hauptband zu verstehen, so dass er sich „Silver Rabbits“, „John“ oder „Syrian Pylais“ auch gut für deren nächstes Album hätte aufsparen können. 
Aber wer weiß, was die Kollegen vom Saxofon-Gedudel im Opener „The Public Eye“ und in „Hollywood Hills“ oder dem weiblichen Backroundgesang in den ruhigeren „The Beauty Contest“ und „Lake Burley Griffin“ sowie der insgesamt eher als Lo-Fi zu nennenden Produktion gehalten hätten?




Das hat sich auf DIAGRAMS nicht geändert, aber es gibt doch zwei, drei Songs, die sich dem Adrenalin-Rock von Maximo Park annähern, allen voran die Singleauskopplung „Silver Rabbit“, und es ist definitiv der trockene Indierock der Heydays der MPs, der in diesen zwei Minuten aufscheint und nicht der wenig bissfeste Indiepop des aktuellen Bandalbums RISK TO EXIST.
Welch ein großartiger Songwriter und wunderbar unangestrengter Sänger Smith sein kann, demonstriert er auf dem Track „Lake Burley Griffin“, einer Blues-Seance mit Spuk-Gitarren und -Chor, mit seiner Stimme packt er den Song in eine warme Decke ein.
Für dieses Stück alleine möchte man Smith ein paar Mal herzen, und weil jede seiner Solo-Platten solche Stücke hat, wünschen wir dem Sänger noch viele, viele Solo-Trips. Die Uhren dürfen dort ruhig anders ticken als bei Maxïmo Park.
(musikexpress)




"Diagrams" ist an sich ein rundes Album, es ist kein schlechtes Album, aber eben auch wieder mal kein richtig geiles Album. Trotz Smiths Mühen mit grungigen Gitarren, ein paar Bläsern, einem Synthie hier und da sowie einer Reihe wirrer Field-Recordings ein wenig Staub aufzuwirbeln und seine Musik dabei zu entfesseln, fesselt "Diagrams" von allen Paul-Smith-Alben seine Hörer vielleicht sogar am wenigsten. Vermutlich auch, weil die Platte zwar immer wieder interessante Experimente wagt, diese aber schließlich keine Ausformulierung finden. Es ist fast ein wenig ermüdend, wie hier reihenweise Chancen vergeben werden. Vielleicht klappt's ja dann beim fünften Versuch.
(Plattentests)


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