Nach 7 Jahren Funkstille gibt es wieder ein neues Album von PeterLicht. Hier sind die Top 5 Fehler, die ihm auf „Wenn wir alle anders sind“ besser nicht unterlaufen wären:
5. Texte zwischen Surrealismus, Dada und Nonsense - das kennen wir schon von PeterLicht, daran haben wir uns teilweise erfreut und häufig damit abgefunden. Wenn, dann aber bitte grammatikalisch richtig! „Erst wenn der letzte Chips gegessen ist, werdet ihr merken, dass man Chips nicht essen kann“, singt er im Opener „Chipslied“, dabei lautet der Singular von Chips doch Chip.
4. 1983 entschlossen sich Kiss, ihre Masken abzulegen. Ein Fehler, den sie erst 1996 wieder korrigieren sollten. PeterLicht wird seinen Fehler, die Abkehr von seiner Ablehnung persönlicher Fotos oder Bilder von ihm, nicht wieder gut machen können. Das Tragischste daran: Das grässliche Plattencover, das er und sein neues Label Tapete Records sich für „Wenn wir alle anders sind“ ausgesucht haben.
3. Seit 2003 ist die Musik von „Die Internationale“, dem weltweit am weitesten verbreiteten Kampflied der sozialistischen Arbeiterbewegung, das 1888 vom Belgier Pierre Degeyter komponiert wurde, lizenzfrei verwendbar. Leider. Denn nun hat PeterLicht einen neuen (gefühlt nicht enden wollenden) Text ersonnen („Emotionale - Hört die Signale!“). Textauszug: „Die hinterfotzigen Hintergründe des Systems kommen jetzt ans Licht.“
2. Reggae? Warum schunkelt „Liebeslied von unten - Optionslied“ ausgerechnet in der schlimmsten aller musikalischen Stilrichtungen!?
1. Der stark an The Cure („Just Like Heaven“) erinnernde Hit des Albums, die Misanthropie-Hymne „Menschen“, wird durch den Einsatz von AutoTune leider verunstaltet. Aber es kommt noch schlimmer: Der exzessive Einsatz von AutoTune in „Letzte Tote des grossen Krieges“.
Natürlich gibt es sie: die großen, augenzwinkernden Momente, die schrägen Metaphern, der Ulk, der dem Ernst innewohnt. Also all das, was PeterLicht in der Vergangenheit ausmachte. Dass sich nicht die gewohnte Begeisterung einstellen mag, hat nun freilich verschiedene Gründe, doch am schwersten wiegt sicherlich die mangelnde musikalische Spannung: Zu oft pumpt recht stereotyper Electro-Deutschpop durchs Brachland, da fehlt schon ein wenig der Witz, die Raffinesse. Gerade gegen Ende des Albums dominieren jene Nummern, die weder auf musikalischer noch auf lyrischer Ebene an das übliche PeterLicht-Niveau heranreichen. "Letzte Tote des großen Krieges" beispielsweise nervt mit seinem exzessivem Autotune-Gebrauch so sehr, dass wohl sogar Cher und Kanye West Reißaus nehmen würden.
(Plattentests)
PeterLicht live:
24.11.18 Essen – Zeche Carl
13.12.18 Konstanz – Kulturladen
14.12.18 Schorndorf – Club Manufaktur
04.04.19 Berlin – Festsaal Kreuzberg
30.04.19 München – Feierwerk (Zusatzshow)
01.05.19 Wien – Theater Akzent
06.07.19 Leipzig – Geyserhaus
4 Punkte
AntwortenLöschenEigentlich mag ich Herrn Licht ja gerne, aber dieses Album ist ziemlich nervig... 4 Punkte
AntwortenLöschen5 Punkte
AntwortenLöschen4 Punkte und Beschlagnahmung des Autotune-Geräts.
AntwortenLöschenKaum zu glauben, dass PeterLicht vor einigen Jahren hier in der Endabrechnung auf Platz 2 kam!
AntwortenLöschen3,5 Punkte
5
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AntwortenLöschen3 Punkte