Auch wenn Father John Misty für sein letztes Album " Pure comedy " von vielen Seiten mit Lob überschüt...

Father John Misty - God's favorite customer


























Auch wenn Father John Misty für sein letztes Album "Pure comedy" von vielen Seiten mit Lob überschüttet wurde, darf man ihn m. E. noch immer mit dem Verweis auf seine vier Jahre als Schlagzeuger bei den Fleex Foxes ankündigen. In diese Zeit fiel der Hype um deren Debüt und die Veröffentlichung des zweiten Albums "Helplessness blues". Der Musiker heißt eigentlich Josh Tillman und unter diesem Namen hatte er bereits eine stattliche Anzahl an Solo-Alben veröffentlicht, bevor er ab 2012 eben als Father John Misty auftrat. Das aktuelle Album mit dem schönen Titel "God's favorite customer" ist der vierte Longplayer unter dieser Marke.

So vielfältig und dadurch auch fordernd seine Musik auch ist, durch die ständig mitschwingende Ironie wird der Hörer davor bewahrt, dieses Gesamtkunstwerk zu ernst zu nehmen. Ein Stück weit werde ich dadurch aber auch dabei gebremst, mich komplett auf Tillmans Songs und Stimmung einzulassen. Wer möchte schon gerne schmachtend die Musikanlage anschauen, während man ständige die versteckte Kamera erwartet.

Im Gegensatz zu "Pure comedy" beschäftigt sich "God's favorite customer" wie bereits das zweite Album "I love you, honeybear" mit Tillmans Lieblingsthema: Sich selbst.

Auch wenn das aktuelle Album für mich ein ganzes Stück gefälliger klingt als "Pure comedy", so will es doch erarbeitet werden. Aber man sollte sich dabei mindestens so viel Mühe geben wie mit "Tranquility Base Hotel + Casino" der Arctic Monkeys. Denn viele Attribute, die Letztgenanntem auf der Haben-Seite angerechnet werden, finde ich auch auf "God's favorite customer".

"Mr. Tillman" (nicht nur wegen der hilfreichen Tipps für Vielreisende bezüglich der Nutzung von Hotelzimmern), "Date night" und "The songwriter" sind meine Empfehlungen für den Einstieg in dieses Werk.


Das Video zu "Mr. Tillman":


Und das wundervolle Video zu "Please don't die":


Father John Misty hat einige Gigs vor sich, nach Deutschland kommt er erst im November:

  • 06.11. Darmstadt
  • 07.11. Berlin
  • 09.11. Wangels (Festival, Weissenhäuser Strand)
  • 16.11. Rust (Festival, Europa-Park)
Pitchfork:
The record is comparatively small and vulnerable, as hook-filled as it is heartrending, the kind of back-to-basics turn that almost seems a bit too calculated after the density of last year’s Pure Comedy. Written over a period of two emotionally fraught months holed up in a New York hotel room, Tillman sounds more wise than clever. Instead of the romantic bombast of I Love You, Honeybear, now it’s love songs without ornaments, written from the perspective of someone looking up at the world, not down on it. Finally, the real lessons of his psychedelic trips of the past are taking hold: Father John Misty wants to destroy his ego, get out of his head, and be here for someone else.

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