Nach Eleanor Friedberger hat es nun auch Theresa Wayman getan: Vor dem Shooting ihres Plattencovers ihre Schuhe verloren. Ach, Halt! Es ist nur einer und wir müssen daraus glücklicherweise jetzt keine Serie stricken - also versuchen wir es so:
Nach Jenny Lee Lindberg hat es nun auch Theresa Wayman getan: Unter dem Namen TT veröffentlicht nun das zweite Mitglied von Warpaint ein Soloalbum. Ja, so geht’s.
Auf „LoveLaws“ verlässt Theresa Waman die Dreampop-Wege ihrer Hauptband gar nicht so weit, auch wenn sie Pop („Safe“), Downbeat („Tutorial“) und Trip Hop („The Dream“) gelegentlich Besuche abstattet. Ein wenig wie die Schnittmenge aus Portishead und Warpaint. Wenn die anderen Drei nicht aufpassen, kann es natürlich passieren, dass man sich auch einmal verläuft, im Falle von TT und „LoveLaws“ äußert sich dies darin, das die Lieder mitunter, z.B. „Dram“, ihr Ziel aus den Augen verlieren, ausufern und offensichtlich nicht wissen wohin sie sollen.
Metacritic schätzt ihr Solodebüt mit 70/100 Punkten zwar schwächer ein als die Warpaint-Veröffentlichungen („The Fool“ (2010) 77/100, „Warpaint“ (2014) 74/100 und „Heads Up“ (2016) 74/100), aber besser als „Right On!“ (2015) von Jenny Lee mit 66/100.
So entrückt TTs Songs auf den ersten Blick auch sein mögen, so bestimmt ist sie jedoch in ihrem Songwriting: Hier sind jeder Ton und jedes Sample bewusst gesetzt. Diese Herangehensweise verbindet TT mit der Perfektionistin Kate Bush, die dies »Nostalgie mit den Mitteln der Zukunft erkunden« nannte. Auf »Lovelaws« überwindet TT nostalgische Gitarrenarbeit, übersetzt sie in futuristische Klanggebilde und erschafft so mit Leichtigkeit eine emanzipatorische Musik, in der es um thematisch Schwieriges wie Mutterschaft, Beziehungen und Einsamkeit, aber auch das Leben auf Tour geht.
(intro)
Wirkliche LOVELAWS formuliert sie nicht, eher die Erkenntnis der Vorabsingle: „Love Leaks“ – ist also nicht ganz dicht. Die Musik klingt wie eine synthetisch-isolierte Variante des Warpaints-Sounds, was den Nachteil hat, dass Stücke wie „I’ve Been Fine“ oder „The Dream“ wie unvollendete Demos der Hauptband klingen.
Das ist durchaus charmant, vor allem wegen der hübschen Pianolinien, dennoch stellt sich die Frage, warum diese Songs jetzt hier erscheinen – und nicht ausgearbeitet auf einem neuen Warpaint-Album. Stärker ist LOVELAWS, wenn sich Wayman weiter fort wagt, beim düsteren TripHop-artigen „Tutorial“ etwa oder bei „Safe“, einem Popsong zu gespenstischem Hintergrund.
(musikexpress)
6,5 Punkte
AntwortenLöschenKann nicht ganz mit Warpaint mithalten. 7 Punkte
AntwortenLöschenIrgendwie doch auf Warpaint-Niveau. 6,5 Punkte
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