Kann man was über diese CD schreiben, ohne den Tod der Namensgeberin und Schlagzeugerin Britta Neander zu erwähnen, scheinbar nicht. Schon g...

Britta - Das Schöne Leben



Kann man was über diese CD schreiben, ohne den Tod der Namensgeberin und Schlagzeugerin Britta Neander zu erwähnen, scheinbar nicht. Schon gar nicht wenn CD1 nach deren Ableben so eindeutig zweideutig "Das schöne Leben" genannt wird. Und dennoch ist nicht viel zu spüren von Trauer und Vergangenheitsbewältigung auf diesem Album, zumindest nicht vordergründig. Nur angedeutet spinnt eine feine Melancholie hier subtil einen Faden durch die Platte, die mit "Depressiver Tag" und "Wer wird Millionär" so grandios beginnt. Mehr POP waren Britta noch nie. Überhaupt muß man feststellen, dass man sich scheinbar entschieden hat mehr und mehr vom LoFi der ersten Tage wegzugehen und die Lieder besser auszuarbeiten und durchaus auch produktionstechnisch mit dem ein oder anderen Schlenker zu versehen, der so früher nicht stattgefunden hätte. Desweiteren ein sehr großer Pluspunkt: Es ist nicht ein wirklicher Aussetzer auf diesem Werk und wo man zu Zeiten von "Irgendwas ist immer" schon ab und an den Skip-Knopf bemühen musste, kann man hier die CD quasi in einem Fluß durchhören, wobei man über die Variante zwischen deutschem und englischem (1 Stück) Gesang zu wechseln, durchaus diskutieren kann. Ich persönlich finde das meist etwas störend, da es sich aber tatsächlich nur um einen Song handelt, vernachlässigbar. Die Texte sind gewohnt melancholisch bis gewitzt und die Stimme von Christiane Rösinger bleibt eine der interessantesten in diesem Land, einschmeichelnd und kokett. Am Ende des Booklets dann doch nochmal Britta Neander in Großaufnahme, eine Verneigung, und so bleibt auch diese erste CD nach dem Neuanfang ein Album von BRITTA für Britta auf das Britta mit Sicherheit stolz gewesen wäre. Zu Recht!
7,5 Punkte

und so klingts

2 Kommentare:

  1. da hätte ich doch gern mal reingehört, volker, und mich gegen das spex-urteil durchgesetzt, wo es im übrigen weiter heißt: "Es ist allerdings eine gar nicht so unfulminante Leistung, dass sie in den beschwingt-melancholischen bis melancholisch-beschwingten Songs meist alles, was musikalisch blöd wäre, ohne viel Aufhebens umgehen."

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  2. nee volker, den armselig vorwurf verteil ich nimmer! aber schwach ist das ganze hier schon. nicht mal beim malern konnte ich die scheibe laufen lassen. die texte sind müde entwürfe, die mucke ist lau. gerade so: 6 punkte, damit ich im rs-forum meine 3 sterne rechtfertigen kann.

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