Was macht Tobias Siebert eigentlich die ganze Zeit? In die Produktion der neuen Album von Slut und Bayuk war er diesmal auf jeden Fall nicht...

Bayuk - Exactly The Amount Of Steps From My Bed To Your Door


Was macht Tobias Siebert eigentlich die ganze Zeit? In die Produktion der neuen Album von Slut und Bayuk war er diesmal auf jeden Fall nicht beteiligt. Hoffentlich stellt er zumindest die dritte Platte von And The Golden Choir fertig. 

Magnus Hesse hat sich seit „Rage Times“ (2018) die Haare schneiden lassen, einen Vertrag mit Monchique (dem Label von Tobias Kuhn (Miles, Monta)) bzw. Grönland Records (dem Label von…) unterschrieben, zehn neue Songs komponiert sowie das Experimentierfeld verlassen und folkrockigere Pfade betreten. „Exactly The Amount Of Steps From My Bed To Your Door“ ist thematisch ein Rückblick auf seine eigene Vergangenheit und ein Wiedersehen mit Menschen und Orten aus seiner Jugend. Nicht umsonst eröffnet die Textzeile „I'm a nineties child like you“ das Album. Musikalisch ist es eine Referenz an den College- und Indierock, den Bayuk damals hörte, und somit Freunden von Grandaddy, The Flaming Lips, Mercury Rev, Sparklehorse, Death Cab For Cutie, Okkervil River oder Bright Eyes zu empfehlen. 


 


You Won führt mit für die Platte charakteristischen verzerrten Gitarren ins Album ein. Die warmen, nostalgischen Klänge hüllen uns ein und tragen uns auch über den Track hinaus durch das gesamte Album, katapultieren uns dabei direkt in die 2000er.
Mit 200 Miles und Head Under Waves gibt es großes Ohrwurmpotential obendrauf – die eingängigen, akustischen Songs prägen sich ein und trotz bittersüßen Messages schaffen sie es, durch Folk-Pop-Einflüsse und vereinzelt eingesetzte Synthie-Effekte mit einer sommerlichen Leichtigkeit daherzukommen. Kein Wunder, dass beide Songs bereits als Singles erschienen sind – sie laufen auf Repeat.
Ein Track, der beim nächsten Konzert auf jeden Fall nicht fehlen darf, ist Different, das Featuring mit Tobias Kuhn, dem Kopf hinter Monta und Mitgründer des Labels Monchique: Nachdem sich der Song anfangs erst etwas schleppend aufbaut, schafft er es ab der Mitte, sobald das Schlagzeug einsetzt, Fahrt aufzunehmen und zeitweise sogar zum Tanzen einzuladen.


 


Was man dazu sagen muss: Es ist glücklicherweise nicht der anstrengende, überkultete Teil der 90er, der hier angeteast wird. Vielmehr geht es um seine Jugend in den 00er Jahren. Um die Musik, die ihn geprägt hat. In erster Linie um Indie-Rock. Nostalgie und Melancholie kommen hier nicht zu kurz. Das wird Stück für Stück klar. In "Marty McFly" träumt er als 17-Jähriger davon, auf einer Bühne zu stehen und zu sehen, wie die Freunde in der ersten Reihe stehen. Bloc Party muss er wohl auch gemocht haben. "Different" erinnert mit den treibenden Drums und Gitarren-Riffs auf jeden Fall in Phasen sehr an die Briten. Mit "Elephants" ist ihm dann noch ein sehr verträumtes Stück gelungen, das mit all dem Klicken und Klacken und Synthies einen wunderbaren LoFi-Vibe bekommt.




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