Es gibt das Weingut Schilling, die Gastwirtschaft Schilling, das Café Schilling, die Schilling Werbe GmbH, das Schilling Therapiezentrum, da...

Grand Hotel Schilling - Mir wär lieber wir bleiben hier



Es gibt das Weingut Schilling, die Gastwirtschaft Schilling, das Café Schilling, die Schilling Werbe GmbH, das Schilling Therapiezentrum, das Gasthaus Schilling und die Schilling Beratungs GmbH. Aber wer im Grand Hotel Schilling nächtigen möchte, der wird bei seiner Suche nicht fündig werden. 

Denn hinter dem Namen Grand Hotel Schilling steckt kein Luxushotel, sondern die Band von Georg Popp (Gesang, Gitarre), Felix Paschke (Schlagzeug), Julian Melichar (Gitarre) und Georg Obetzhofer (Bass). Auf seinem Debütalbum präsentiert und das Quartett aus Graz tanzbaren Indierock mit deutschen Texten, irgendwo zwischen frühen Foals und Fotos.

„Mir wär lieber wir bleiben hier“ erschient Ende August als CD und LP (white Vinyl) über Wohnzimmer Records.


 


Ein „Feuer“ breitet sich zu Beginn aus, bestimmt und doch entspannt. Der Sound wirkt angenehm offen, hat ordentlich Luft und gibt sich dennoch zwingend, deutet Pop-Sensibilitäten in Gitarrenklänge um. Der Vorbote „Immer“ verfolgt eine ähnliche Strategie, hat angenehme Ecken und Kanten, brennt sich dennoch sofort ein. Grand Hotel Schilling haben ein Händchen für packende Melodien, aber auch für gute Riffs. Ein solches tummelt sich im grandiosen „Irgendwas mit Medien“, das mit Hingabe schrammelt, aufstampft, und dabei für beste Unterhaltung sorgt. Ein weiterer Moment ungekünstelter Eingängigkeit breitet sich unscheinbar aus.
Gleichzeitig halten die Steirer herzlich wenig davon, den klassischen Indie-Stiefel runterzuspielen. Zwar bewegt sich „Miteinander“ zumindest anfangs in vorhersehbaren Bahnen – etwas gemächlicher, etwas zarter – doch spielt der Schlussakt mit Sprechgesang-artigen Motiven. Das ist gewiss gewöhnungsbedürftig und tritt im deutlich härteren, druckvollen Rausschmeißer „5 Minuten“ ebenso auf. Gegen Halbzeit dreht der Track plötzlich auf HipHop, nimmt das Tempo heraus und ebbt zunehmend ab; keine schlechte Idee, vielleicht eine Spur zu lang ausgereizt. Vergleichsweise klassische Indie-Tracks, darunter das kantige „Insgeheim geheim“ sowie das verspielte „Filter für alle“, unterhalten dafür doppelt.




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