Mit wummernden Beats, düsteren Synthieklängen, melancholischem Gesang und eingängigen Melodien haben es Phantogram zuletzt bis in die T...

Phantogram - Ceremony


Mit wummernden Beats, düsteren Synthieklängen, melancholischem Gesang und eingängigen Melodien haben es Phantogram zuletzt bis in die Top Ten der US-Charts geschafft. Außerhalb ihrer Heimat ist das Duo, das aus Sarah Barthel und Josh Carter besteht, weniger bekannt, obwohl ihre Lieder schon in zahlreichen Werbespots (Apple), Video-Spielen („Fifa 17“) oder TV-Serien („Arrow“) zum Einsatz kamen.

In den vier Jahren seit ihrem letzten Album „Three“ durften sich Phantogram einerseits am kommerziellen Erfolg ihrer Musik erfreuen und mussten andererseits den Selbstmord von Sarahs Schwester Rebecca verarbeiten. Sie verlegten ihren Lebensmittelpunkt von der Ost- an die West-Küste, wo auch die elf neuen Lieder aufgenommen wurden. 




Zunächst führt das glucksende Klavier-Sample im Opener “Dear God” freudestrahlend aber auf die falsche Fährte. So unbeschwert klingen die New Yorker*innen spätestens ab dem dringlichen, zerfetzten “In A Spiral” ohnehin nicht mehr, die Freude am Konter-Tanzen ist ihnen hier zwar noch ins Antlitz geschrieben, aber selbst die zieht sich häufig zugunsten von einer düster gepinselten Atmosphäre zurück. Gerade das unverkennbare Geflecht der beiden Stimmfarben findet recht selten statt, einzig der treibende New-Wave-Schmachter “Into Hapiness” oder der unumstrittene Hit “Mister Impossible” zeugen noch prominent von der eigentlichen Stärke Phantograms.
Von klassischem Indie haben sich Phantogram größtenteils zurückgezogen, einzig die schneidene E-Gitarre in “Love Me Now” stellt sich gegen den allgegenwärtigen Synthie-Wahn.
(Minutenmusik)







Viel mehr als banale Synthie-Melodie-Schichten, unterlegt mit zeitgemäßen Hip-Hop-Beats, haben Phantogram nicht mehr zu bieten. Ihrer Umsiedlung nach Los Angeles und die Einrichtung eines eigenen Studios dort – Harmony West – zum Trotz.
Für das Radio wird es schon reichen, allerdings eher als Füllmaterial zwischen den großen Hits, die auf heavy rotation überall wiederholt werden. Einen echten musikalischen Fußabdruck hinterlässt Phantogram mit „Ceremony“ nicht, die leider herausstechendsten Merkmale lauten Austauschbarkeit und moderne Pop-Konvention.
(Musikblog)






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