Fast zwei Minuten steigert sich Dana Margolin von den anfangs freundlich wiederholten Worten „Thank you for leaving me, thank you for ma...

Porridge Radio - Every Bad


Fast zwei Minuten steigert sich Dana Margolin von den anfangs freundlich wiederholten Worten „Thank you for leaving me, thank you for making me happy“ in emotionales, die Stimmbänder strapazierendes „Thank you for making me happy“-Geschrei. So ganz glücklich ist die Sängerin von Porridge Radio wohl doch nicht zurück gelassen worden. Und mit diesen Ausbrüchen erinnert sie mich gesanglich etwas an Amanda Palmer zu Dresden Dolls-Zeiten. Jedoch steht hier nicht das Piano im Vordergrund, sondern die Gitarren, die, passend zu Margolins Gefühlswelt, im nächsten Song „Sweet“ ausbrechen dürfen. Das folgende post-punkige „Don’t Ask Me Twice“ legt noch eine Schippe drauf und die junge PJ Harvey lässt schön grüßen. 

Die Effekte der sich bedächtig und bedrohlich steigernden Song-Finale sowie der mantraartig vorgetragenen Catch-Phrases setzen Porridge Radio auf ihrem zweiten Album noch mehrfach ein („Long“, „Lilac“, „Homecoming Song“) und damit die Songs in unserem Ohr fest. Neben der brachialen und eingängigen Karte können sie auch die elektronische ausspielen und vielleicht gelingt ihnen damit im Vereinigten Königreich ein ähnlicher Erfolg wie den artverwandten Wolf Alice - verdient hätten sie es. Und nach den 11 Songs und 42 Minuten von „Every Bad“ kommt man zum Fazit gern auf den Opener zurück und schreit verzückt: „Thank you for making me happy!“ 




Musikalisch abwechslungsreich, emotional dicht. Düster melodisch, schleppend, klar und aufgeräumt. Explosionsartig laut entladend, dichte Teppiche mit Noise.
Post-Punk, Alternative-Pop mit starkem Charakter.
(Musikblog)




Natürlich weiß die 26-jährige Sängerin, Gitarristin und Songschreiberin von Porridge Radio, dass ihre Band mit dem zweiten Album „Every bad“ einen ganz und gar eigenen Sound zwischen Emo-Shoegaze und angepunktem Dreampop definiert. Sie leugnet auch nicht, dass die um Selbstzweifel und Beziehungsunfähigkeit kreisenden Songs ihre Eindringlichkeit vor allem aus diesen mantra-artig wiederholten Textzeilen beziehen. „I’m stuck“, singt sie etwa wieder und wieder in „Lilac“, einem der Höhepunkte des Albums.
(kulturnews)





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