Schon optisch lässt das Cover von „Bright Black“ aufgrund seiner schwarz-grau Optik an den Vorgänger „ Silver Lining “ (2019 Platz 16 bei Pl...

Lingby - Bright Black


Schon optisch lässt das Cover von „Bright Black“ aufgrund seiner schwarz-grau Optik an den Vorgänger „Silver Lining“ (2019 Platz 16 bei Platten vor Gericht) denken. Aber da ist noch mehr: Die bereits zuletzt lange Wartezeit auf ein neues Album von Lingby (das zweite Album „Twist And Turn“ war 2015 (Platz 31 bei Platten vor Gericht) veröffentlicht worden) wurde noch einmal ausgedehnt, dafür schrumpft das Lineup der Kölner Band kontinuierlich weiter zusammen. Denn bei „Silver Lining“ musste das ehemalige Quintett ohne Bassisten auskommen und nun hat sich Willi Dück, der bereits auf der letzten Platte hinsichtlich des Komponierens und Singens in den Hintergrund getreten war, von Judith und Carmen Heß sowie Martin Steinke verabschiedet. 

Auch thematisch bleibt es - zum Plattencover passend - düster: Auf „Silver Lining“ mussten Krankheit, Tod und Verlust des Vaters der beiden Heß-Schwestern verarbeitet werden, nun erzählt uns Judith eine zutiefst persönliche Geschichte über eine dunkle Phase in ihrem Leben und deren Teilen kann durchaus auch als Teil des Auswegs verstanden werden. Der zuletzt vollzogene musikalische Wandel, weg vom Indiepop hin zu Trip Hop und elektronischem Artpop, wird noch konsequenter vollzogen „Acceleration“ bewegt sich beispielsweise irgendwo im Spannungsfeld zwischen Portishead und The Notwist. Mein Favorit ist aktuell „I Hate It When I’m Grey“, in dem die Gitarre im Vordergrund steht und nach und nach von gezupften Streichinstrument abgelöst wird. Auf die Blasinstrumente der Heß-Schwestern (beispielsweise in „Grip“ oder „Everything moves“) muss selbstverständlich nicht verzichtet werden. 

Da bisher in jedem Absatz das „Plattencover“ erwähnt wurde, muss nun leider gesagt werden, dass „Bright Black“ nur digital veröffentlicht wurde und aktuell für eine physische Veröffentlichung die finanziellen Mittel fehlen. Man kann Lingby auf dem Weg zur Schallplatte aber mittels eines Kaufs des Albums über ihre Bandcamp-Seite unterstützen. Ich könnte mir alternativ dazu auch die Organisation eines Wohnzimmerkonzertes „in der Nähe von Köln“, wie es ein gemeinsamer Freund gern formuliert, vorstellen. 


 





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