Zwar haben sich The Libertines nach ihrer Reunion und dem dazugehörigen Comeback-Album „Anthems For Doomed Youth“ nicht wieder getrennt, de...

The Libertines - All Quiet On The Eastern Esplanade


Zwar haben sich The Libertines nach ihrer Reunion und dem dazugehörigen Comeback-Album „Anthems For Doomed Youth“ nicht wieder getrennt, dennoch fühlt sich „All Quiet On The Eastern Esplanade“ erneut wie ein Comeback-Albuman, denn seit der letzten Veröffentlichung sind bereits wieder knapp 9 Jahre verstrichen. 

Die Besetzung - Carl Barât (Gitarre, Gesang), Pete Doherty (Gitarre, Gesang), John Hassall (Bass) und Gary Powell (Schlagzeug) - bleibt konstant, aber geändert hat sich, dass erstmals alle Bandmitglieder als Komponisten genannt werden und mit Dimitri Tikovoï (Placebo, Sophie Ellis-Bextor, The Horrors) ein neuer Produzent gefunden wurde. Möglicherweise haben sich zu den gewohnten Ehrerbietungen an Bands der 70er Jahre wie The Jam (hier beispielsweise in Form von „Run Run Run“ oder „Oh Shit“) deshalb auch viele Referenzen an den britischen, psychedelischen Pop der 60er Jahre in den Sound geschlichen, inklusive opulenter Arrangements mit Streichern, Bläsern und Klavier („Man With The Melody“, „Merry Old England“). Tatsächlich muss man beim Hören der 11 Titel daher häufiger an The Coral als an The Clash denken. 

Ihre Fans haben offensichtlich auf das vierte Album von The Libertines gewartet und es reichlich gekauft: Zum zweiten Mal (nach „The Libertines“ (2004)) erreichten sie die Spitze der Charts im Vereinigten Königreich und in Deutschland sprang mit Platz 7 ihre bisher höchste Chartposition heraus.

„All Quiet On The Eastern Esplanade“ ist seit Anfang April als CD, Kassette und LP (black Vinyl, red Vinyl, white Vinyl, clear Vinyl, Picture Disc sowie yellow, black and blue Splatter Vinyl) erhältlich.


(…) So etwa Dohertys Post-Brexit-Migrations-Reflexion „Merry Old England“, die ihren melancholischen Zauber zwischen Backing-Chören und wogenden Streichern entfaltet; John Hassalls „Man With The Melody“, der als erster Libertines-Song aus der Feder des Bassisten zum Elegischsten gehört, was man je von dieser Band gehört hat; oder auch den ebenso elastischen wie katerigen Swing „Baron’s Claw“, der mit jazzigen Bläsern den Geist der Roaring Twenties atmet.
Wem all das nun zu viele Abwege und zu wenig Libertines sein sollten: Zu Nummern wie „Run Run Run“, „Be Young“ oder „Oh Shit“ (in dem sogar melodische Spurenelemente von „Don’t Look Back Into The Sun“ verwurstet werden) kann man sich immer noch prima in die goldenen Jahre des Indie-Rock zurücktanzen.


 


 




4 Kommentare:

  1. Macht Spaß. 8,5 Punkte

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  2. Vor ihrer Gründung, während ihrer erfolgreichsten Phase, nach der Auflösung, nicht aufgelöst aber ohne Output... diese Band habe ich und hätte ich nie vermisst. 6 Punkte

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  3. Einige gute Songs... 6,5 Punkte

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