Am 1. April jährte sich die Gründung der Einstürzenden Neubauten zum 44. Mal. Blixa Bargeld und N.U. Unruh waren seit der ersten Stunde dabe...

Einstürzende Neubauten - Rampen (Apm: alien pop music)


Am 1. April jährte sich die Gründung der Einstürzenden Neubauten zum 44. Mal. Blixa Bargeld und N.U. Unruh waren seit der ersten Stunde dabei, Alexander Hacke stieß kurze Zeit später noch als Teenager hinzu. Rudolph Moser und Jochen Arbeit sind somit die neuesten Zugänge im Lineup - sie sind seit 1997 in der Band. 

Neben den regulären Studioalben erschienenen zahlreiche Compilations, Remix- und Live-Alben, Soundtracks sowie spezielle Veröffentlichungen für ihre Supporter, außerdem gab es immer wieder Platz für experimentelle Werke, wie beispielsweise die achtteilige Musterhaus Serie. 
„Rampen (Apm: alien pop music)“ deckt nun gleich mehrere dieser Bereiche ab, denn die 15 Stücke, die 75 Minuten laufen, beruhen auf so genannten „Rampen“, öffentliche Improvisationen der Band, die sie auf ihrer letzten Tournee im Zugabenteil aufführten, die nun im Studio weiter geführt wurden, ohne ihre avantgardistisch-experimentelle Hülle abzustreifen und ihren monoton-fragmentarischen Zustand zu verlieren.

Rampen (Apm: alien pop music)“ ist als Doppel-CD und -LP (black Bio Vinyl, yellow Vinyl in der Deluxe Auflage) erhältlich. 

06.09.24 München – Muffathalle
09.09.24 Berlin – Columbiahalle
14.09.24 Köln – E-Werk
15.09.24 Hamburg - Elbphilharmonie
08.10.24 Frankfurt - Batschkapp
10.10.24 Hannover - Capitol
17.10.24 Leipzig - Haus Auensee


Ein Hauch von Vergänglichkeit, wenn nicht Abschied, liegt über dem Album, am deutlichsten im melancholisch leisen „Before I Go“. Doch schon das folgende „Isso isso“ schwingt wieder muskulös und auf den Punkt. In „Besser isses“ geht es um die notwendige Trennung von einem unangenehmen Partner – musikalisch eines der besten Stücke des Albums, kratzig wie eine Stahlbürste, aber voller Vitalität. Auch das rätselhaft mystische „Pestalozzi“ sticht heraus, ebenso das leise irrlichternde „Gesundbrunnen“. Abgesehen vom unnötig prätentiösen Titelzusatz „(apm: alien pop music)“ ein gelungenes Album von einer in Würde alternden Band.


 


So mäandert die Musik scheinbar ziellos, irrt durch Klanglabyrinthe auf immer höhere Level, auf denen es immer wieder neue Wort-Rätsel zu lösen gibt wie in einem Adventure-Game für literaturbeflissene Ex-Punks. Aber dass man das alles nicht so super ernst nehmen muss, signalisiert Bargeld dann spätestens mit seinem ersten Song in breitem Berlinerisch: Eine von Fieber geschüttelte Gitarre lärmt durch „Ick wees nich (noch nich)“, und Bargeld offenbart seine und unser aller Ratlosigkeit: „Und allet hat sich uffjelöst / Wat nu?“




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