Das Plattencover ziert eine vom Künstler Thomas Doyle geschaffene Miniaturwelt, die mich ein wenig an das Miniaturwunderland in Hamburg erinnert. Hier wie dort muss man ein wenig verweilen und genau hinsehen, um Einzelheiten entdecken und das Besondere finden zu können. Die Hülle von „Big Picture“ zeigt den Einsturz eines Hauses, das in einer Glocke eingeschlossen ist, und enthält mehrere zentimeterhohe Modelle von Fenne an verschiedenen Stellen.
Auch bei der Musik der Singer/Songwriterin gilt es, inne zu halten, um im eher intimen, schlichten und unaufgeregten Folk Details erhaschen und Feinheiten heraushören zu können. Erst dann erschließt sich die wundervolle Mniaturwelt der Fenne Lily.
Besonders Freunden von Angel Olsen, Laura Marling, Mazzy Star, Cowboy Junkies und Phoebe Bridgers ist „Big Picture“ zu empfehlen.
Die aus Bristol stammende Musikerin zog nach dem Komponieren ihrer zehn neuen Lieder nach New York, um weit von ihrer Heimat entfernt gemeinsam mit ihrem Co-Produzenten Brad Cook (Bon Iver, Snail Mail, Kevin Morby, Waxahatchee) in Americana-Welten zu wildern.
„Big Picture“ ist als CD, Kassette und LP (black Vinyl oder coke bottle clear Vinyl in der limitierten Auflage) erhältlich.
Fenne Lily in Deutschland:
27.04.23 Hamburg, Nochtspeicher
29.04.23 Berlin, Frannz
01.05.23 München, Ampere
02.05.23 Köln, Stadtgarten
„Map Of Japan“, der erste Song, ist der beste, mit einer einfachen Akkordfolge und einem schönen Arrangement, zaghaften Doo-Wop-Backings, einer wunderbaren, mächtig verhallten E-Gitarre und Fenne Lilys zittriger Stimme. Auch „In My Own Time“, ein wehmütiger Walzer, ist schön. Von den übrigen Liedern bleiben vorallem die Eigenheiten der Backing-Band hängen, die hell verhallte Gitarrenfigur nach dem Refrain von „Lights Light Up“ zum Beispiel oder überhaupt die warme Dichte der Arrangements.
1. Seite 7 Punkte, 2. Seite 6 Punkte, insgesamt 6,5 Punkte.
AntwortenLöschenSie ist auf dem Laura Marling Weg, auf dem ihr auch die richtig guten Songs verloren gehen... 6,5 Punkte
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