Supergroup macht Superalbum! Ich weiß nicht, ob mich diese Schlagzeile schon für eine Karriere bei der Boulevard Presse befähigt, aber dass ...

Boygenius - The Record


Supergroup macht Superalbum!

Ich weiß nicht, ob mich diese Schlagzeile schon für eine Karriere bei der Boulevard Presse befähigt, aber dass man von Boygenius noch etwas - und zwar etwas Großes - erwarten durfte, war klar.

2018 veröffentlichten Phoebe Bridgers, Julien Baker und Lucy Dacus bereits mit „Boygenius“ eine gemeinsame EP und halfen sich anschließend gegenseitig auf ihren drei folgenden Soloalben („Punisher“ (2020), „Little Oblivions“ (2021) und „Home Video“ (2021)) aus. 

Gemeinsam mit der Co-Produzentin Catherine Marks (Foals, Wolf Alice, The Killers) entstanden in den Shangri-La Studios in Malibu 12 Songs, die mehr sind als die Summe der einzelnen Teile. Der kurze Opener „Without You Without Them“ ist acapella gehalten und zeigt wie harmonisch die Stimmen von Bridgers, Baker und Lucy zusammen klingen, egal, ob sie sich wie in „Not Strong Enough“ wild umranken oder wie bei „Cool About It“ in den Strophen abwechseln.
„$20“ schließt an die Intensität von „I Know The End“ von Phoebe Bridgers letztem Album an, „Emily I’m Sorry“ ist elektronisch unterfütterter Bright Eyes-Folk, „Cool About It“ sieht sich in Tradition von Simon & Garfunkel und „Satanist“ zeigt das Indierock-Gesicht des Trios.    

Bei Mertacritic steht „The Record“ von Boygenius aktuell bei stolzen 90/100 Punkten und damit auf Platz 3 der Alben des Jahres 2023.

„The Record“ ist in zahlreichen LP-Varianten erschienen: Beige & Pink Swirl Vinyl, Orange Swirl Vinyl, Clear Vinyl, Beige Swirl Vinyl, Custard Swirl Vinyl, Silver Vinyl, Blue Vinyl, Black Vinyl.

Boygenius in Deutschland:
15.08.23 Berlin, Verti Music Hall
16.08.23 Köln, Palladium


 


Seine 12 Songs mäandern zwischen reduzierten Singer/Songwriter-Stücken wie „Cool About It“ und sympathisch-großmäuligen quasi-Rock-Anthems wie „20$“ oder „Satanist“, in denen die drei Stimmen der drei Künstlerinnen auf- und abebben, sich gegenseitig unterstützen und ihre Stärken – allen voran Phoebe Bridgers’ Wut – aufeuchten lassen. Bei aller Beschäftigung mit Frust und Selbstzweifeln in ihren Texten, füllt die tiefe Freundschaft zwischen Bridgers, Dacus und Baker die Songs mit Wärme, die auch die ganze Hörerschaft umarmt. Die Supergroup ist tot, lang lebe die Supergroup.




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