Zur Jahrtausendwende tauchte der aus Dunstable in Bedforshire stammende Damon Michael Gough in der Musikszene auf und brauschte die Mach...

Badly Drawn Boy - Banana Skin Shoes


Zur Jahrtausendwende tauchte der aus Dunstable in Bedforshire stammende Damon Michael Gough in der Musikszene auf und brauschte die Macher der deutschen Zeitschrift musikexpress dermaßen, dass sie seine ersten Alben innerhalb von zwei Jahren gleich drei Mal zur Platte des Monats wählten: „The Hour Of Bewilderbeast“ (2000), „About A Boy“ (2002), der Soundtrack zur Verfilmung des Romans von Nick Hornby, und „Have You Fed The Fish?“ (2002).

Danach folgten noch weitere Alben von Gough, der sich als Musiker Badly Drawn Boy nennt, und selbst der musikexpress stellte seine Schnappatmung irgendwann ein. 2010 erschien „It's What I'm Thinking Pt.1 – Photographing Snowflakes“, der zweite Teil sollte niemals folgen. Mit „Being Flynn“ (2012) veröffentlichte Gough noch einen weiteren Soundtrack und danach war Funkstille angesagt. Beziehungsprobleme, eine schwierige Trennung, Alkoholeskapaden, Depressionen und Therapien belasteten den mittlerweile 50-jährigen Musiker in den folgenden Jahren.




Jetzt ist Badly Drawn Boy mit einem neuen Album und der altbekannten Wollmütze wieder aufgetaucht, der musikexpress präsentiert ihn in seiner Reihe der #DaheimDabei Konzerte und vergibt an „Banana Skin Shoes“ immerhin 4 von 6 Sternen:

Es sprudelt zwischen munter umherpurzelnden Klangcollagen („Is This A Dream?“) und Soulpop („Tony Wilson Said“) regelrecht trotzig vor Lebensfreude über. Dazu gibt es Nachdenk­liches wie das vom Trennungsschmerz durchdrungene „I Wish You Happiness“ oder das sich am Chicago-Klassiker „If You Leave Me Now“ orientierende „I Need Someone To Trust“. Über die gesamte Spielzeit geht dem Comeback etwas das Feuer verloren, doch für einen nostalgischen Umtrunk reicht das Wiederhören allemal.     

„Banana Skin Shoes“ präsentiert in knapp 51 Minuten 14 Songs, die sich stilistisch beim Psychdelic-Pop der sechziger Jahre und dem Softrock der 70er bedienen, dem 80er Jahre Pop und dem 90er Jahre Britpop Referenz erweisen, hier und da plötzlich Soul- und Jazz-Einflüsse hervorheben, andere Bands (wie The Stranglers oder Chicago) direkt zitieren, die Streicher groß aufspielen lassen oder mit fetten Beats unterlegt werden. Das Album ist als CD, Kassette und Doppel-LP erschienen. Schallplattenfreunde können zwischen schwarzem und (limitiertem) weißem Vinyl wählen.




4 Kommentare:

  1. Meine Begeisterung hielt sich - anders als bei den Menschen vom musikexpress - schon immer im Rahmen.
    6 Punkte

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  2. Meine Begeisterung eigentlich auch. Aber das ist wirklich ein schönes Album.

    7,5 Punkte

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