Gibt es eigentlich noch Indiediscos, in denen junge Menschen zu Indiepop, Shoegaze und Alternative Rock tanzen? Also hier im kleinen Städtchen Montabaur wird diese Tradition noch gepflegt. Jeden Mittwoch. Die Veranstaltung ist nicht besonders gut besucht (zwei Personen, um genau zu sein, Katzen nicht mitgezählt), „jung“ beschreibt das Publikum auch nicht mehr wirklich treffend, gelegentlich beschwert sich eine Besucherin leise über die Programmauswahl („Schon wieder ein Creation Records Special?!“) und den Tatbestand „Disco“ erfüllen wir nur durch das Einschalten einer Discokugel, was vermutlich der Hauptgrund der Katzenbegeisterung für die Veranstaltung ist, weniger die von mir ausgewählte und aufgelegte Indiemusik.
Was aber jede Woche läuft, ist „At The Indie Disco“ von The Divine Comedy, denn die Textzeilen „Give us some Pixies and some Roses and some Valentines / Give us some Blur and some Cure and some Wannadies“ beschreibt die musikalische Ausrichtung des Abends recht treffend und die im Song genannten Bands bzw. Lieder werden natürlich danach auch in dieser Reihenfolge gespielt.
Ein weiteres Lied, das regelmäßig gespielt wird, ist „Twee“ von Tullycraft. Der perfekte Twee-Popsong. Im Anschluss daran folgt immer ein Titel von Throw That Beat In The Garbagecan!, der besten deutschen Twee-Pop-Band. Und seit zwei Wochen schließt sich - entgegen aller Regeln - wieder ein Song von Tullycraft daran an, denn in „Passing Observations“ erweist die Band mit dem perfekten Twee-Popsong der besten deutschen Twee-Pop-Band ihre Referenz mit der Textzeile „We all sang ‚Lotsi Go Go Go‘“.
Seit der Veröffentlichung von „The Railway Prince Hotel“, dem siebten Album von Tullycraft, hat auch das feste Pärchen „variierendes Lied von Joy Division gefolgt von „Let’s Dance To Joy Division“ von The Wombats“ mit „We Could’t Dance To Billy Joel“ ein Anhängsel gefunden. Aufgrund der Abwesenheit von Billy Joel in meiner Plattensammlung (und weil sich die kleine Tanzfläche nicht leeren soll) folgt darauf Ben Folds (weil tanzbar und nah an Billy Joel).
So, muss sonst noch etwas zu dem Indiepop-Abend gesagt werden? Vielleicht, dass sich in Zukunft vermutlich noch der ein oder andere tolle neue Song von Tullycraft und dem wirklich empfehlenswerten „The Railway Prince Hotel“ ins Programm mogeln wird und dass zum Abschluss (und als Reminiszenz an die 90er, in denen mehr als zwei Personen zu der von mir aufgelegten Musik tanzten) traditionell „The Last Dance“ von Element Of Crime gespielt wird.
Am 20. März muss die Veranstaltung ausfallen, da an diesem Tag Pete Fij (Adorable, Polak, Pete Fij & Terry Bickers) ein Wohnzimmerkonzert bei uns spielen wird.
Am 20. März muss die Veranstaltung ausfallen, da an diesem Tag Pete Fij (Adorable, Polak, Pete Fij & Terry Bickers) ein Wohnzimmerkonzert bei uns spielen wird.
The Railway Prince Hotel is my favorite Tullycraft record. It’s a perfect exploration about what makes underground pop and indie rock so special. Indie pop songs offer us a space to dream and reminisce about the past while being fully satisfied in the present. As the record makes that lyrical shift in the last two or three songs, it reminds us listeners that there’s hope for us. Even if we’ve been burned or hurt over and over again, we can find love again. Through jangly guitar chords, beautiful harmonies, and racing drumbeats, Tullycraft remind us that indie pop is here to stay. Let’s throw our “hearts at the sound.”
(Speak Into My Goodeye)
7,5 Punkte
AntwortenLöschenGroßer Wurf, Tullycraft! Mindestens 8 Punkte
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