Das zehnte Album von The Dandy Warhols gleicht einer Gemischtwarenhandlung. Was das ist? Ein solcher Laden hat ein Warensortiment, das ...

The Dandy Warhols - Why You So Crazy


Das zehnte Album von The Dandy Warhols gleicht einer Gemischtwarenhandlung. Was das ist? Ein solcher Laden hat ein Warensortiment, das mehr in die Breite und weniger in die Tiefe orientiert war. Lebensmittel, Textilwaren, Werkzeug, Haushalts-, Kurz- und Papierwaren, Zigaretten und weitere Zusatzdienste - das konnte alles gefunden werden. In früheren Zeiten konnte man „anschreiben“ lassen, also später bezahlen. 

Im Falle von „Why You So Crazy“ bietet der „Tante Taylor-Taylor Laden“ 11 Songs und den wunderlichen, kurzen Rummelplatz-Einstieg „Fred ’n‘ Ginger“. Danach wird es mannigfaltig: bunter Psychdelic-Pop, schräger Country, langatmige Piano-Etüden, packender Indierock, monotoner Elektro-Pop und repetitiver Glam-Rock stehen zur Auswahl. Und während man so durch die Regale geht und das ein oder andere Werk interessiert begutachtet („Be Alright“, „To The Church“), stellt man das nächste schnell wieder weg („Highlife“, „Motor City Steel“, „Ondine“) und fragt sich, wo genau die Grenze zwischen Experimentierfreude und Ironie liegen mag.

Ob man bei den Dandy Warhols „anschreiben“ lassen kann, ist mir nicht bekannt, aber man sollte vor dem Kauf von „Why You So Crazy“ besser einmal hinein hören...




Dazu ertönt Kifferpop-Schunkelsound, der im 25. Jahr nach Bandgründung kaum weiter entfernt klingen könnte von den sexy Glam-Hits von damals. Auf dem Album erinnert einzig „Motor City Steel“ mit seinen Synthie-Läufen an „Every Day Should Be A Holiday“, mit seinen Handclaps an die Elektro-Pop-Ambitionen von WELCOME TO THE MONKEY HOUSE und daran, dass der dauerflüsternde Taylor-Taylor einst ein Sänger war.
(musikexpress)




Ein bisschen Schwund ist bei rund 12 Songs aber bekanntlich immer. Wo der knappe Opener „Fred N Ginger“ mit Drehorgelmelodien irritiert, bietet „Terraform“ mit prägnanten Beats und mystisch, flüsterndem Gesang den direkten Kontrast.
In „Sins Are Forgiven“ treffen Americana-Gesang und -Rhythmus auf elektronische Verzerrungen und in „Thee Elegent Bum“ wird es sehr monoton. Der Sound von „Why You So Crazy“ soll unter anderem von David Bowies „Modern Love“ inspiriert sein.
„To The Church“ gibt sich völlig düsteren Synthie-Tönen und schwer erkennbaren Gesangparts hin, die Vorabsingles „Be Alright“ und „Forever“ sind dagegen wieder zugänglicher und knüpfen an dem eingängigem Hitpotenzial von „Bohemian Like You“ an.
(musikblog)






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