Endlich. 36 Jahre nach „Sunshine Reggae“ gibt es endlich „Sunshine Rock“. Und Bob Mould gibt sich im Alter von 58 Jahren so gar nicht „...

Bob Mould - Sunshine Rock


Endlich. 36 Jahre nach „Sunshine Reggae“ gibt es endlich „Sunshine Rock“. Und Bob Mould gibt sich im Alter von 58 Jahren so gar nicht „laid back“, sondern rockt in bester Sugar- oder Hüsker Dü-Manier.

„Sunshine Rock“ ist das 13. Soloalbum in der Karriere von Bob Mould - hinzu kommen sechs mit Hüsker Dü (zwischen 1982 und 1987) sowie zwei (und ein Mini-Album) mit Sugar (zwischen 1992 und 1994) - und neben der regulären schwarzen Schallplatte sollte man nach der limitierten Auflage Ausschau halten: opaque yellow & red swirl vinyl. 

Auf den 12 Titeln gibt er, begleitet von Jason Narducy (Bass) und Jon Wurster (Schlagzeug), reichlich Gas („Thirty Dozen Roses“, „I Fought“), packt einige große Melodien aus („Sunshine Rock“, „Sunny Love Song“, „Lost Faith“), lässt sich von Streichern („The Final Years“, „Irrational Poison“, „Western Sunset“), die von einem 18-köpfigen Prager Orchester eingespielt wurden, untermalen und präsentiert mit „Send Me A Postcard“ eine Coverversion (Shocking Blue, 1968). Klanglich so nah an Sugar war Bob Mould solo bisher noch nicht unterwegs.

Bob Mould lebt übrigens seit drei Jahren in Berlin, was man im Video zu „Lost Faith“ auch sehen kann:




Die besten Momente sind jedoch nicht die lautesten: "The Final Years" kommt doch noch einmal zum Thema Ende des Lebens zurück und integriert eine melancholische Keyboardmelodie zu wehmütigen Streichern. Das akustische "Camp Sunshine" dagegen feiert den Augenblick, und Mould empfiehlt, was jeder von uns im hektischen Alltag oft übersieht: "Just enjoy the moments we have".
Seine Stimme wirkt präsenter und dringlicher als zuletzt, was Emo-Brechern wie "Irrational Poison" und allen voran "Lost Faith" zugute kommt, seinem vielleicht besten Song der letzten Jahre. Formidable Power-Knüppler wie "I Fought" gehen angesichts des wieder entdeckten Melodien-Overkills in Bombast-Hymnen wie "Sin King" schon beinahe unter. (…)
"Sunshine Rock" sollte man als Alternative-Rock-Fan auf alle Fälle gehört haben, auch jene, die Moulds Sugar-Album "Copper Blue" von 1992 für unübertrefflich halten.
(laut)




Bob Mould unterwegs:

08.03.19 Hamburg, Grünspan
09.03.19 Berlin, Columbia Theater
11.03.19 Düsseldorf, Zakk




3 Kommentare: