Ähnlich wie bei Me And My Drummer war auch bei Sizarr nach zwei Alben („Psycho Boy Happy“ (2012), „ Nurture “ (2015)) Schluss. Und ähnli...

Jungstötter - Love Is


Ähnlich wie bei Me And My Drummer war auch bei Sizarr nach zwei Alben („Psycho Boy Happy“ (2012), „ Nurture “ (2015)) Schluss. Und ähnlich wie Charlotte Brandi schwört auch Fabian Altstötter den elektronischen Gerätschaften und dem Indiepop ab.

Aber schon bei der Namensgebung des Soloprojektes beweist Altstötter mit „Jungstötter“ ein glücklicheres Händchen als Brandis. Erst recht bei der Musik von „Love Is“: düsterer, melancholischer, handgemachter Pop (Klavier, Kontrabass, Gitarre und Percussion geben den Ton an), der Vergleiche zu Nick Cave, Talk Talk, Weeping Willows oder Scott Walker evoziert. 

Die 10 Songs wurden von Die Nerven-Sänger Max Rieger produziert, gemeinsam mit seinem früheren Sizarr-Spezi Philipp Hülsenbeck sowie dem Percussionisten Manuel Chittka aufgenommen und dürften bereits so früh im Jahr einen Platz unter den besten Debütalben sicher haben. Ach, streicht das „Debüt“ aus dem vorherigen Satz! 




In „Sally Lee“ torkelt die Gitarre in den Raum wie ein betrunkener Choleriker, sonst bleibt der Sound reduziert und schlank genug, um Altstötter viel Raum für seine Performance zu geben.
Und wie die Songs hat auch sein Auftritt Format: Altstötter singt mit werwölfischer, blasierter Eleganz, singt wie einer, der den Deal mit dem Teufel noch vor sich hat, der allein mit seinem Leid im dunkelsten Zimmer die Stunden zählt. Und nicht mehr weiß, ob er dort auf jemanden gewartet hat.
(musikexpress)




Romantik schwingt durchaus noch mit in den oft traurig sinnierten Stücken, aber getaucht in Düsternis und Schmerz, vorgetragen mit großer Geste. Nicht ohne Grund heißt ein Lied "The Wound Wrapped In Song".
Subtil mag hier zwar oft das Instrumentarium sein, der Gesang ist es sicher nicht. Altstötter trägt dick auf, anfangs wirkt seine Stimme in ihrer bedeutungsschwangeren Dramatik beinahe penetrant, etwas prätentiös, Nick Cave strahlt bisweilen Ähnliches aus. Diesen Stil zieht der 27-Jährige konsequent durch, scheint sich immer in Zeitlupe zu bewegen und bald erliegt man der innewohnenden Eleganz. Statt wegzustoßen, saugt seine samtene Stimme dann immer weiter in die bodenlosen Klangräume der Musik. (…)
Jungstötter bahnt sich keinen neuen Pfad durchs Dickicht der Musikgeschichte, aber er sucht sich auf bestehenden Wegen selbstbewusst seine eigene Route. Darin steckt tatsächlich das Potenzial, mit der Zeit zu den eingangs erwähnten Meistern aufzuschließen. Qualitativ steht er ihnen auf "Love Is" in Nichts nach.
(laut)




Jungstötter unterwegs:

05.03.2019 Berlin
06.03.2019 Dresden
07.03.2019 Leipzig
08.03.2019 Hamburg
09.03.2019 Köln
12.03.2019 Nürnberg
13.03.2019 Mainz
14.03.2019 München
15.03.2019 Wien (AT)
16.03.2019 Graz (AT)
04.04.2019 Ljubljana (SI)
08.04.2019 Mailand (IT)
09.04.2019 Zürich (CH)
10.04.2019 München
11.04.2019 Köln
13.04.2019 Berlin
14.04.2019 Brüssel (BE)
15.04.2019 London (UK)
17.04.2019 Paris (FR)
19.04.2019 Straßburg (FR)
20.04.2019 Amsterdam (NL)
07.06.2019 Leipzig




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