Erstaunlich, dass Lena seit 2019 den renommierten Nickelodeon Kids’ Choice Awards in der Kategorie „Lieblings-Sänger/-in Deutschland, Österreich und Schweiz“ fünf Mal in Folge gewonnen hat, obwohl es seit „Only Love, L“ (2019) keine neue Musik mehr von ihr gab. Auch im TV hatte sich die ehemals omnipräsente ESC-Siegerin rar gemacht und kürzlich über Selbstzweifel und Depressionen berichtet.
Diese scheinen nun abgestreift, denn für ihr mittlerweile sechstes Studioalbum „Loyal To Myself“ geht Lena in die Vollen: Auf insgesamt 17 Songs gibt es gut gelaunten, eingängigen Radiopop („Loyal To Myself“, „Good Again“, „Unbreakable“), der die Nickelodeon Kids Dank bollernder Beats zum Mittanzen („Drug Worth Doing“, „What I Want“, „Straitjacket“) und Mitsingen im heimischen Kinderzimmer animieren wird. Zwischendurch hören wir sogar akustische Gitarren („Run Charlie“), Streicher- und Piano-Balladen („Brown Blue Eyes“ bzw. „See You Later“) und Lena erstmals auf deutsch singen („Lass mich träumen“) und beim Versuch zu rappen („Mean Girls“).
„Loyal To Myself“ ist als CD, LP (neon pink tranparent Vinyl) sowie limitierte Funbox erhältlich. Und wer hätte nicht großen Spaß daran, mit der „Loyal To Myself“-Cap auf dem Kopf das Lena-Kartenspiel zu spielen und dabei die Lena M&Ms-Schokolinsen zu essen und das Album zu hören?
Lena fühlt sich hörbar wohler, wenn sich atmosphärischer Hall ausbreitet ("First Love"), zarte Pianoklänge den Feierabend einläuten ("See You Later") und der inspirierende Vibe von Taylor Swift wie eine watteweiche Wolke über dem großen Ganzen schwebt ("Run Charlie", "I Miss U"). Im Kampf gegen Selbstzweifel und Erwartungshaltungen setzt Lena alles auf die Karte mit der Aufschrift "Deeskalation". Auf der Tanzfläche ("Good Again") und im Friedrichshainer Hinterhof ("Mean Girls") umarmt man sich eher mit zuckriger Attitüde, als dass man sich battlelike im Competition-Modus begegnet.Lenas Pop ist handzahm und tut nicht weh. Eine große Hymne oder einen richtigen Hit sucht man vergebens. Aber darum geht es vielleicht auch gar nicht. "Loyal To Myself" ist kein Album, das die Massen ausrasten lässt. Es ist eine Platte, die man sich als Fan von grundsolider Popmusik wunderbar zuhause anhören kann. Im Anschluss schreibt man dann mit einem Lächeln im Gesicht den Einkaufszettel oder man schmeißt den Rasenmäher an. Vielleicht geht man aber auch - wie Lena – ein bisschen in sich und freut sich darüber, dass man mit sich und der Welt (wieder) im Reinen und im Einklang ist.(laut)
5 Punkte
AntwortenLöschenIm Kopf kürze ich die 17-Songvariante auf 10 Lieder und kann dann dafür 6 Punkte vergeben.
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