Die erste Vorladung (XI) Personalien: In der aktuellen Besetzung bestehen La Luz aus dem Gründungsmitglied Shana Cleveland (Gitarre, Gesang...

La Luz - News Of The Universe


Die erste Vorladung (XI)

Personalien:
In der aktuellen Besetzung bestehen La Luz aus dem Gründungsmitglied Shana Cleveland (Gitarre, Gesang), der seit 2021 tätigen Schlagzeugerin Audrey Johnson sowie den beiden diesjährigen Neuzugängen Maryam Qudus (Keyboards) und Lee Johnson (Bass).

Tathergang:
Die Band wurde 2012 in Seattle gegründet und durchlief mehrere Wechsel im Lineup. Shana Cleveland veröffentlichte zudem Alben als The Curious Mystery, Shana Cleveland and the Sandcastles und zwei Soloalben, zuletzt das viel gelobte „Manzanita“ (2023), das ihre Schwangerschaft und frühe Mutterschaft dokumentierte. Keine guten Nachrichten erhielt sie zwei Jahre nach der Geburt ihres Sohnes bzw. im Vorfeld des Albums, als der Songwriterin und Malerin mitgeteilt wurde, dass sie Brustkrebs habe. 
News Of The Universe“ ist das fünfte Album von La Luz und ihre erste Veröffentlichung über Sub Pop Records CD, LP (clear orange Vinyl, orange neon Vinyl, black Vinyl, peach/black/turquoise 3-Color Swirl Vinyl, black Ice with White Splatter Vinyl)). Als die 12 Songs aufgenommen wurden, war Audrey Johnson noch der frischeste Neuzugang bei La Luz und standen die langjährigen Mitglieder Lena Simon (Bass) und Alice Sandahl (Keyboards) noch in der Band. 

Plädoyer:
„News Of The Universe“ bewegt sich zwischen Psychedelic-Rock und Baroque-Pop, dessen düsterer Grundstimmung oftmals schöner Harmoniegesang der vier Damen entgegen gesetzt wird. Das klingt dann wie The Bangles auf Drogen im Kalifornien der 70er Jahre.

Zeugen:

Sonne und Mond sind die Fixpunkte in diesem Universum, „Reaching Up The Sun“, ein 53 Sekunden kurzer, in der Sprache der Onomatopoesie verfasster Choral, ist der Startpunkt all dieser Erkundungen. Was die vier Kalifornierinnen danach bieten, ist mehr oder weniger eine Ode an das Entschweben. Selten trugen die Songs der Band weniger Gewicht, kaum je mäanderten sie von Bass, Synthies, Gesang und Chören getragen so verspielt durch die Klangräume des mythenbesetzten Sounds der West Coast.
Vielleicht ist es der diesen Sounds und Melodien innewohnende Zauber, der den Aufbruch aus dem Dunkel so hell aufscheinen lässt. Die Surf- und Psychpopsongs hier gleichen einer Therapie, in der Cleveland ihren Glauben an die Liebe im Sinne einer allumfassenden Kraft stärken kann.

Cleveland und ihre Mitstreiterinnen geben sich ganz der Psychedelia hin, verbinden in bester Traum-Logik unterschiedlichste Ideen miteinander, als wäre es das Natürlichste auf der Welt. „I’ll Go With You“ beginnt mit Doom-Gitarren und entpuppt sich als liebliche Baroque-Pop-Ballade. Der Titeltrack funktioniert umgekehrt: Ein verspielter Bossa-Nova-Groove macht im Finale Platz für ein mächtiges Stoner-Riff, das dann aber wieder vom klimpernden Xylofon kontrastiert wird. Das spacige, dubbige Instrumental „Moon In Reverse“ geht über in die trockene Traurigkeit der Folk-Ballade „Blue Jay“. Und das sanft wiegende Psych-Pop-Stück „Always In Love“ (der auch textlich hoffnungsvollste Moment des Albums) wird mit einem verzerrten Gitarrensolo beendet. Diese Songs sind im stetigen Fluss, eine perfekte Ergänzung zu Clevelands tragischer Poesie. Und zeigen, dass auch die schrecklichsten Veränderungen Raum für neue Schönheit schaffen können.

Indizien und Beweismittel:


 


 


 


Ortstermine:
10.09.24 Bumann & Sohn, Köln
11.09.24 Prinzenbar, Hamburg
12.09.24 Badehaus, Berlin
13.09.24 Manufaktur, Schorndorf

Urteile:
Nun sind die werten Richter gefragt...


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