Lloyd Cole veröffentlicht seit fast 40 Jahren Musik und hat sich dabei größtenteils in Pop/Rock-Gefilden getummelt und zwischen Folkrock, J...

Lloyd Cole - On Pain


Lloyd Cole veröffentlicht seit fast 40 Jahren Musik und hat sich dabei größtenteils in Pop/Rock-Gefilden getummelt und zwischen Folkrock, Janglepop und Alternative Rock mit The Commotions bzw. The Negatives oder solo das ein oder andere Genre abgehakt. 

In den letzten Jahren hat sich der englische Singer/Songwriter verstärkt der elektronischen Musik zugewandt und so darf sein zwölftes Soloalbum durchaus mit dem Label „Synthpop“ versehen werden. Als Produzent konnte - nicht zum ersten Mal - Chris Hughes (Red Box, Peter Gabriel, Paul McCartney, Gene) gewonnen werden, der in den Jahren, als auch Lloyd Cole seine ersten Platten veröffentlichte, starken Einfluss auf „The Hurting“ und „Songs From The Big Chair“ von Tears For Fears hatte. Und dies ist auf „On Pain“, das (bis auf den Auto-Tune-Quatsch bei „I Can Hear Everything“) ziemlich nach Mitte der 80er Jahre klingt, auch deutlich zu hören. Mit Blair Cowan und Neil Clark sind sogar zwei ehemalige The Commotions-Mitglieder mit an Bord.

Synthesizer dominieren den Sound der acht Songs des Album, so dass „The Idiot“, welches den Umzug von Iggy Pop und David Bowie nach Berlin thematisiert, „This Can’t Be Happening“ oder „More Of What You Are“ an O.M.D., Kraftwerk oder frühe Tears For Fears denken lassen. Freunde der Gitarre ziehen vermutlich „Warm By The Fire“ oder „You Are Here Now“ vor, denn hier ist diese nicht gänzlich überlagert. 

Lloyd Cole in Deutschland:
02.11.23 Köln, Theater am Tanzbrunnen     


… und man erkennt auch, dass es Lloyd-Cole-Songs sind, weil Lloyd Cole sie singt. Sie sind nur komisch instrumentiert. Er legt Keyboardflächen und lässt dazu eine Art Bontempi-Rhythmusmaschine klöppeln. Um die Jahrtausendwende hat er ungefähr so eine Instrumentalplatte aufgemacht.
Hat man sich erst einmal an die Apparate gewöhnt, ist „Warm By The Fire“ beinahe wie ein Stück mit den Commotions aus den Achtzigern. Der Commotions Mann Blair Cowan ist für einige Stücke zurückgekehrt. Viele Songs sind es ohnehin nicht: acht Stücke, und das beste, „Wolves“ (verträumt, verführerisch, dräuend, glamourös), ist sieben Minuten lang.





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