Hier ist deine Mitarbeit gefragt. We Are Scientists liefern 10 flotte, spaßige und für das Duo so typische Indierock-Songs*, ließen sie von...

We Are Scientists - Huffy


Hier ist deine Mitarbeit gefragt. We Are Scientists liefern 10 flotte, spaßige und für das Duo so typische Indierock-Songs*, ließen sie von Claudius Mittendorfer (Ash, Parquet Courts, Johnny Marr, Weezer) abmischen, pressten sie auf Vinyl und steckten dieses in ein Klappcover. Danach ist der Fan gefordert: Welche Vinylfarbe solle es denn sein? Denn Keith Murray und Chris Cain ließen gleich zehn unterschiedliche Auflagen produzieren: Charry Laser, Earth Scoop, True Denim, Dog Tongue, Lemon Beach Sunshine, Keylime Yum, Seafoam Spritz, Witch Eyes, Plum Damage und Some Kinda Melon.




Damit aber nicht genug, denn wenn die Farbwahl erst einmal getroffen und die Platte geliefert wurde, gilt es diese selbst zu vervollständigen, denn das Cover ist eine leere Wand, die mit dem beigefügten Sticker-Paket selbst zur individuellen „Huffy“-Welt gestaltet werden soll.  

We Are Scientists unterwegs in Deutschland:
06.04.22 Köln, Luxor
07.04.22 Nürnberg, Z-Bau
12.04.22 Leipzig, Werk 2 - Halle D
13.04.22 Berlin, Hole44
14.04.22 Hamburg, Knust


* den akustischen Country-Witz „Bought Myself A Grave“ (Scratch-Einlage, Vocoder-Einsatz und Gitarren-Solo inklusive) einmal außen vor gelassen 


 


Zugleich zeigt sich, welch große Songwriter Murry und Cain inzwischen geworden sind. „Behavior Unbecoming“ ist eine wunderbar mitreißende Pop-Nummer, die in aller Schlichtheit Anleihen an britische Veteranen der 90er mitnimmt und doch so clever gemacht ist. Ähnliches gilt für „Contact High“, ein frenetischer Rocker mit Ohrwurm-Garantie, der um gitarrenlastige Lebensfreude und Romantik bemüht ist. Am Refrain gibt es kein Vorbeikommen. Das wunderbar schräge „I Cut My Own Hair“ ist eine tanzbare Ode an die Anfangstage und baut zudem die bereits vertrauten Disco-Querverweise weiter aus, während „Sentimental Education“ etwas Fernweh hier und ganz viel Aufbruchsstimmung da mitbringt.
Souverän beackern We Are Scientists weiterhin vertraute Felder und holen das unterhaltsame Maximum heraus. Lebenslustige Gitarren, verschmitzte Pop-Momente, tanzbare Ankedoten aus den Anfangstagen und Disco-Lässigkeit geben sich die sprichwörtliche Klinke in die Hand. „Huffy“ ist alles, was man sich von We Are Scientists, erwartet, und noch viel mehr. Zehn richtig gute Songs verbreiten beste Laune zwischen Nostalgie und Zukunftsdenken, fügen sich nahtlos in den ohnehin erstaunlichen Katalog des Duos ein. Wenig überraschend bleibt alles verdammt gut.




 


"Huffy", also grantig oder eingeschnappt ist auf Murrays und Chains siebtem Studioalbum folglich nichts – auch wenn es im eröffnenden kleinen Ätz-Polterer kurz "You've lost your shit" heißt. Und nach dem zweifellos launigen Auftakt legen sich We Are Scientists erst richtig ins Zeug. Zum Beispiel im großartigen "I cut my own hair", das mit spitzem Riff und munter kickendem Basslauf das Erbe von Bloc Party, Moving Units und anderen abtrünnigen oder vergessenen Protagonisten der Class Of 2005 stilvoll verwaltet. Dass das Duo im todkranken Video beknackterweise drei Minuten lang genau das macht, was der Text aussagt, gehört mit zum Paket – egal, ob Lockdown-Nachwirkung oder einfach nur nett hirnverbrannte Idee. Schon sinniger: "Just education", das den wuchtigen Groove eine ganze Ecke tiefer legt, die Leads zwirbelt wie die Band einst ihre Schnurrbärte und eine hymnische Gesangsmelodie auffährt, für die sich auch die Beatles oder zumindest Electric Light Orchestra nicht schämen müssten. Jetzt aber: Glanzstücke!





4 Kommentare:

  1. Dass beste We Are Scientists-Album seit 'With Love And Squalor'.

    7 Punkte

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  2. 7 Punkte an die Indie-Rock-Wissenschaftler.

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  3. Das mit dem Cover ist ja mal eine originelle Idee, wobei der Ursprungszustand nun nicht gerade attraktiv ist. Für die Musik gibt es 7,5 Punkte von mir.

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