Wir rufen dich, Galaktika, vom fernen Stern Andromeda, bewerte nach fairer Debatte von Dota Kehr die neue Platte.   Musikalisch klingt die ...

DOTA - Wir rufen dich, Galaktika


Wir rufen dich, Galaktika,
vom fernen Stern Andromeda,
bewerte nach fairer Debatte
von Dota Kehr die neue Platte.


 


Musikalisch klingt die neue Scheibe wie eine Art Frischzellenkur, denn DOTA und ihre Band wenden sich hier unbekümmert und mit heiterer Gelassenheit wirklich erstklassig aufgesetzter, zeitlos organischer Popmusik zu. Das früher oft anzutreffende Hippie-Flair des DOTA-Imperiums ist heutzutage einfach einer professionellen, weltoffenen und produktionstechnisch absolut überzeugenden Einstellung gewichen – freilich ohne dabei anarchistische Aspekte vollkommen außer Acht zu lassen. (…)
Mit dieser bandorientierten, spielfreudigen Attitüde und dem Willen, auch mal unkonventionelle musikalische Dinge auszuprobieren, macht DOTA auf „Wir rufen dich, Galaktika“ deutlich, dass sie als Musikerin und Texterin zumindest gleichgestellt, aber nicht nur als bloße Wortschmiedin abgestempelt werden möchte.


  


Das ist dann wohl auch die besondere Qualität von Dota Kehr, die das fest eingebaute schlechte Gewissen ihrer Generation an Klimakatastrophe, Rassismus und dem ganzen anderen Scheiß einerseits ernst nimmt, aber dann doch zu brechen versteht, weil man so ja auch nicht leben kann, programmatisch vorgeführt in „Ich bin leider schuld“, in dem ein Kinderchor euphorisch versichert: „Schuld bist du nicht allein!“ Dass der Selbstbezichtigungspopder ehemaligen  von ihrer Band, die nicht mehr Stadtpiraten heißen, sehr fein und vorwiegend akustisch, aber auch wenig aufregend instrumentiert wird, ist man gewohnt. Und folgerichtig, denn den Worten soll wenig im Weg stehen.




5 Kommentare:

  1. Ich frage in so einem Fall ja meistens: "Was macht Maya Singh eigentlich so?". Aber da Dirk mir die Frage das letzte Mal beantwortet hat, frage ich diesmal nicht.

    7 Punkte

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  2. Ich melde mich direkt, wenn ich erfreulichere Neuigkeiten habe als zuletzt.

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  3. Ich muss gestehen dieser Öko-Straßenmusikerinnen-Flair, der Dota (und die Stadtpiraten) vor allem auf den ersten Platten umwehte, liegt mir so gar nicht. Ich kann auch in den wenigsten Fällen etwas mit dieser „Ich habe was zu sagen“ – Musik anfangen. Gott sei Dank hat Dota einen großen Schwenk zum Pop gemacht, inklusive Judith-Vibes, und dieser 80er Jahre Major Tom Sound steht ihr in vielen Fällen sehr gut. So was Blödes wie Bademeister*in oder Fotosynthese hätte es zwar nicht gebraucht (und auch der Kinder-Chor auf Ich bin leider schuld, naja…), aber das Meiste landet dann dieses Mal doch auf der Haben-Seite. Ihr bestes Album bis hierhin.

    7,5

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  4. Hat so eine 70er-Jahre-Liedermacherhaftigkeit an sich. 5,5 Punkte

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