In ihrer neuseeländischen Heimat waren The Chills in den 80ern und 90ern eine viel beachtete Band, die mit „Submarine Bells“ (1990) sogar P...

The Chills - Scatterbrain


In ihrer neuseeländischen Heimat waren The Chills in den 80ern und 90ern eine viel beachtete Band, die mit „Submarine Bells“ (1990) sogar Platz 1 der Charts erreichte. Der Ruhm strahlte jedoch noch nicht einmal bis nach Australien stark genug, denn dort blieb das Album auf Rang 90 hängen. Dennoch die höchste Chartplatzierung, die The Chills jemals außerhalb von Neuseeland erreichen sollten.

Nachdem 19 Jahre keine neuen Alben veröffentlicht wurden, kehrten The Chills 2015 mit „Silver Bullets“ zurück und fanden auch wieder in eine dreijährige Veröffentlichungs-Spur zurück. Nach „Snow Bound“ (2018) folgte nämlich nun „Scatterbrain“, das insgesamt siebte Album der Band. Und auch die Begeisterung für ihre alten Helden kehrte  bei „den Kiwis“ zunehmend zurück: Platz 12, 9 und 4 stehen für die drei Comeback-Platten zu Buche.  

Man würde es Martin Phillipps, der die Band 1980 in Dunedin gründete und allen persönlichen oder finanziellen Widerständen trotzend weiterführte, wünschen, dass auch der Rest der Welt ob des musikalischen Outputs in Verzückung gerät. Verdient hätten es The Chills sowieso - und dies gilt auch für „Scatterbrain“, wie folgende Kritiken belegen:    

Letztlich aber nehmen diese Songs in den Arm. Da kann es schon mal fast filmmusikalisch-theatralisch werden wie auf dem opulenten „You’re Immortal“. Dort und auf dem anschließenden „Little Alien“ klingen sogar Morricone-Sounds an, gewissermaßen zwischen einschüchternden Kauri-Bäumen und wildem Südpazifik, „Worlds Within Worlds“ mit fast Stereolab’scher Lässigkeit, die ihrerseits große Chills-Fans waren.

Ein ganz kleines bisschen abgeklärter und souveräner als früher klingen die Songs, aber das sei dem Künstler geschenkt. Mit Streichern, Bläsern und aufwändigen Backing Vocals ist das schwebende, schrullige und melancholische ein Stück weit einer Erbaulichkeit gewichen, die vor dem Hintergrund der Bandbiographie umso mehr Strahlkraft besitzt. Das letzte Stück „Walls Beyond Abandon“ leitet dann endgültig Phillipps‘ späten Triumph ein: ein Juwel, eine Hymne, tatsächlich ein makelloser „Heavenly Pop Hit“.

„Scatterbrain“ ist als CD und LP mit zweiwöchiger Verspätung auch in Europa erhältlich. Die Schallplatte gibt es als Deep Sea Marble Vinyl, Blue Clear Vinyl und Sky Blue Vinyl.




3 Kommentare:

  1. Die ganz großen Pop Nummern, die sie Anfang der 90er aus dem Ärmel geschüttelt haben, wollen ihnen nur noch bedingt gelingen...

    6

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  2. Für The Chills gibt es von mir 7 Punkte.

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