Sag’ „Nee“ zu Klee oder sag’ „Ja“ zur schuhschnabelroten, sonnengelben oder cokebottlegrünen Schallplatte von „Trotzalledem“. Sag’ „Ja“ zum ...

Klee - Trotzalledem


Sag’ „Nee“ zu Klee oder sag’ „Ja“ zur schuhschnabelroten, sonnengelben oder cokebottlegrünen Schallplatte von „Trotzalledem“. Sag’ „Ja“ zum sechsten regulären Album von Klee (Suzie Kerstgens, Sten Servaes), dem ersten seit 2011. Sag’ „Ja“ zu melancholischem und zeitlosem, melodietrunkenem und zitatreichem Pop. Sag’ „Ja“ als Freund der Musik von New Order, Saint Etienne, Pet Shop Boys, The Cardigans oder Tears For Fears.




 


Das Kölner-Klee-Duo Suzie Kerstgens und Sten Servaes hat mit "Trotzalledem" ein trotzig tanzbares Album aufgenommen, das zwischen verträumter Melancholie und verdammt cooler Beharrlichkeit zärtlich schillert. Musikalisch eingängig und elegant produziert, mit dichtem Synthieteppich und luftigem Gitarrenspiel angereichert, betextet Klee seinen deutschsprachigen Indiefolk mit nachdenklichem Optimismus und liebevollen Oden, der weit weg von dem Kitsch aktueller deutscher Pop-Poeten oder von esoterischen Wandtattoo-Lyrics einer Nena ist. Beides wird wunderbar im Song "Glitzer drauf" entlarvt , wenn Plattitüden wie "Das Leben ist kein Poesiealbum" mit den Zeilen "Problem, Problem, wir reden uns alles schön und streuen Glitzer - sieht scheiße aus" beantwortet wird.
(Tonspion)   


 


Klee aus Köln, das ist freundlicher Feelgood- Schlager zwischen Naivität und Verschmitztheit. Letztere gewinnt auf TROTZALLEDEM dabei an Boden, beispielsweise wenn Sängerin Suzie Kerstgens singt: „Alle sind so fleißig, alle sind so dreißig – ich nicht!“ Mit dem Song „Danke Nein“ gelingt es Klee darüber hinaus sogar, die tocotronische Fundamental-Absage „Aber hier leben, nein danke!“ in einen possierlichen Radio-Hit zu morphen. Dieses Comeback ist der blümchengetränkte Gegenentwurf zum allgegenwärtigen Arschlochsein. TROTZALLEDEM sollte Schule machen.







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