Wenn sich eine Band nur montags für gemeinsame Aufnahmen treffen kann und ihr Album daraufhin „Mondays“ nennt, dann gehört es sich auch, das...

ViVii - Mondays


Wenn sich eine Band nur montags für gemeinsame Aufnahmen treffen kann und ihr Album daraufhin „Mondays“ nennt, dann gehört es sich auch, dass die Gerichtsverhandlung zu dieser Platte an einem Montag beginnt.

Hinter ViVii stecken das Ehepaar Caroline und Emil Jonsson sowie ihr Freund, Gitarrist und Produzent Anders Eckeborn. Das schwedische Trio stand mit seinem Debütalbum „ViVii“ bereits 2019 gemeinsam hier vor Gericht und landeten letztendlich bei 7,000 Punkten.   

Dass sie nur am ersten Tag der Woche zusammen ins Studio gehen konnten, lag daran, dass sie den Rest der Woche ihren eigentlichen Jobs auf einem Friedhof (Emil), als Wirtschaftsberaterin (Caroline) und Buchhalter (Anders) nachgehen mussten. So wurde der Montag für sie zum schönsten Tag der Woche.

Dieses Gefühl möchten ViVii nun mit uns teilen und führen uns höchst entspannt in die neue Woche ein: Das Ehepaar teilt sich auch die harmonischen Gesangspart auf den 10 Dreampop-Songs, die von sanften, analogen Synthesizer-Klängen untermalt werden, dazu pluckern unaufgeregt elektronische Beats und wird die akustische Gitarre gezupft und gestreichelt, so dass sich „Mondays“ in der Schnittmenge zwischen Club 8 und Fleetwood Mac wiederfindet.


 


(…) Das ist deswegen so bemerkenswert, weil die Scheibe ein sehr geschlossenes Klangbild besitzt, das nicht unwesentlich davon geprägt ist, dass Gitarrist Anders (der auch als Produzent tätig ist) aufgrund einer Rückenkrankheit eine ganz eigene Art entwickeln musste, auf eine besonders "weiche" Art Gitarre zu spielen. Das fügt sich dann ganz wunderbar federnd in die hübsch umeinanderfließenden Keyboard-Glissandi, die - neben Carolines Genrespezifisch mädchenhaftem Elfengesang und gelegentlich auch einer Herrenstimme - die Basis des gemeinsamen Tuns bilden. 

Tatsächlich hört sich das ganze Album an, als sei es in einem Rutsch eingespielt worden und es hätte überhaupt keine Probleme technischer Art gegeben. Dass Vivii dabei wirklich hübsche, melodische New Wave Klangwolken-Songs mit einer melancholischen - und teilweise sogar düsteren - Dreampop-Note schreiben können und sich dazu wirklich spannende Arrangements ausdenken, die angenehm an die besten Arbeiten etwa von Talk Talk erinnern und dabei doch nicht retro sind, sollte natürlich auch nicht unerwähnt bleiben. Und: Diese Montagsscheibe kommt ganz ohne laute Töne oder gar aggressive Zwischentöne aus.




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