Rapplatten vor Gericht? Erst Mine und nun Danger Dan! Hast du dich verklickt oder läuft hier etwas schrecklich schief? Nein, auf „Hinüber“ bringen nur einige Gastbeiträge einen Hauch von Hip Hop in ein Pop-Album hinein und „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt“ ist die Piano-Platte von Daniel Pongratz, einem Mitglied der Antilopen Gang. Die Streicherarrangements stammen übrigens von Mine, da schließt sich der Kreis.
Was ist „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt“ noch? Der wichtigste deutschsprachige Song seit Enno Bungers „Wo bleiben die Beschwerden?“:
Und was ist „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt“ noch? Ein Liedermacher-Album im Geiste von Rio Reiser, Hannes Wader, Stephan Sulke und Herbert Grönemeyer, das als Platte überall ausverkauft ist.
Der titelgebende Track wurde in kurzer Zeit mehr als eine Millionen Mal auf Youtube abgerufen, und er knüpft noch am ehesten an Antilopen-Grundsätze an. Eine Art Protestsong, der mit den Grenzen des Legalen spielt, indem er jene, die sich juristisch absichern, um Antisemitimus und Ausländerfeindlichkeit und Verschwörungstheorien in die Welt zu trompeten, mit ihren Mitteln konfrontiert und die Spielräume der Kunstfreiheit auslotet. (…)Jenseits solcher Aufreger ist Danger Dan ein aufgeklärtes, lebensweises, aufrüttelndes Album gelungen. Es handelt vom Ausbrechen aus einem gesellschaftlichen System, das als Höhepunkt einer Arbeitswoche ein Get-Together mit den Kollegen aus dem Startup-Unternehmen vorsieht, von der eigenen Unerheblichkeit und der bestmöglichen Verwertung ebendieser, von der Erkenntnis, das Weltgeschehen nicht verändern zu können, aber sich selbst jeden Morgen im Spiegel ansehen zu müssen (oder Lou Reeds Geist, der einem jederzeit erscheinen kann), vom Versuch, das Beste aus seiner Zeit auf diesem Planeten zu machen, das bedauerlicherweise enden wird (gute Nachricht: heute nicht).Die Gründe, warum ein Rapper, der Chansons über die großen Fragen des Daseins singt und sich dazu am Klavier begleitet, derart berührt, werden sich vermutlich nie ganz ermitteln lassen. Sie liegen irgendwo in der universellen Kraft der deutschen Musiktradition verborgen, in der Unmittelbarkeit der Instrumentierung und Bereitschaft eines Interpreten, sich selbst ganz unheroisch zum Exempel zu machen.(FAZ)
Ja die Verwunderung teile ich, vor allem Verwunderung über mich selbst, weil ich mir das Album echt gut gefällt.... Wertung folgt
AntwortenLöschen8 Punkte
AntwortenLöschen8,5 Punkte
AntwortenLöschenNa bei den Wertungen muss ich da wohl doch mal reinhören...
AntwortenLöschenDas ist alles von der Meinungsfreiheit gedeckt: 6,5 Punkte
AntwortenLöschenDer erste Charme ist verflogen, und dann nimmt sie Lust aufs Wiederhören leider deutlich ab.
AntwortenLöschen6
6,5 Punkte von mir.
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