Ganz schön still war es in den letzten Jahren um Isobel Campbell geworden! Noch zu Belle & Sebastian-Zeiten veröffentlichte sie zwe...

Isobel Campbell - There Is No Other...


Ganz schön still war es in den letzten Jahren um Isobel Campbell geworden! Noch zu Belle & Sebastian-Zeiten veröffentlichte sie zwei Alben unter dem Namen The Gentle Waves („The Green Fields Of Foreverland“, 1999, und „Swansong For You“, 2000). Als sie Stuart Murdock & Co. verließ, folgten zwei weitere Soloalben („Amorino“, 2003, und „Milkwhite Sheets“, 2006) sowie drei Platten zusammen mit Mark Lanegan („Ballad Of The Broken Seas“, 2006, „Sunday At Devil Dirt“, 2008, und „Hawk“, 2010). 2013 wurde die musikalische Zusammenarbeit zwischen Campbell und Lanegan offiziell für beendet erklärt.

Stolze zehn bzw. vierzehn Jahre nach ihrer letzten Veröffentlichung erscheint nun „There Is No Other…“, das bereits 2014 aufgenommen wurde. Jedoch sorgten eine Pleite gegangene Plattenfirma und ein Rechtestreit dafür, dass wir so lang nichts von Isobel Campbell zu hören bekamen. Ihr neues aber eigentlich nicht mehr ganz taufrisches Album bietet auf 13 Songs so ziemlich das, was man erwarten durfte: Campbells gehauchter und leicht nasaler Gesang, auf den auch Adjektive wie unschuldig, unaufdringlich oder niedlich zutreffen, führt uns durch sanften Indiepop, auf den, man mag es schon erahnen, auch Adjektive wie unschuldig, unaufdringlich oder niedlich zutreffen. 

Das wunderschöne „The Heart Of It All“ würde auch auf jedem Folk-Album der 70er Jahre durchgehen, „The National Bird Of India“ spielt mit orientalischen, „Rainbow“ mit südamerikanischen Elementen, „Runnin’ Down A Dream“ könnte mit seinen dezenten elektronischen Beats auch gut von einem Frühwerk von Belle & Sebastian stammen und ist im Original von Tom Petty.

„There Is No Other…“ steht seit dem 07.02.20 als CD, Kassette oder LP in den Plattenläden. Die limitierte Auflage der Schallplatte ist auf grünem Vinyl erhältlich. Zudem gibt es eine akustische Bonus-CD mit 5 weiteren Titeln.




"There is no other..." ist ein verträumtes, mit psychedelischen Verzierungen durchzogenes Werk, dessen Ecken und Kanten spürbar, aber nur unter dem Mikroskop sichtbar werden. Federnder Folk, der sich an den Sechzigern orientiert und Indiepop, gerne mit leicht frankophiler Anmutung vorgetragen, markieren die Bandbreite, in der sich die Musikerin bewegt. Alles scheint so ein wenig im Halbdunkel zu liegen, viele Melodien flirren wie Glühwürmchen durch den Abendhimmel, nur wenig Licht oszilliert am Himmel, schillert aber in den schönsten pastellenen Farben.
(Plattentests)




Zwölf Konzerte hat Isobel Campbell angekündigt, davon finden immerhin zwei in Deutschland statt:
13.02.20 Hamburg, Nochtspeicher
16.02.20 Berlin, Privatclub



3 Kommentare:

  1. Bis auf "The national bird of India" eine sehr lahme Veranstaltung. 6,5 Punkte

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  2. "The Heart Of It All" ist wunderschön, aber das nervige "Hey World" war eine Single. Seltsam.
    Das Album erhält 7,5 Punkte.

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