10 Fakten zum neuen Album von Grimes:
1. „Miss Anthropocene“ war ursprünglich als „Miss_Anthrop0cene“ angekündigt worden und erscheint 4 Jahre, 3 Monate und 15 Tage nach seinem Vorgänger. Im fast gleichen zeitlichen Rahmen hatte Grimes zuvor vier Alben veröffentlicht: „Geidi Primes“ (2010), „Halfaxa“ (2010), „Visions“ (2012) und „Art Angels“ (2015).
2. Der Albumtitel ist ein Wortspiel mit „Misanthropie“ (= die Sichtweise einer Person, die Menschen hasst oder deren Nähe ablehnt) und dem Begriff „Anthropozän“, das des Zeitalters benennen soll, in dem der Mensch zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf die biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse auf der Erde geworden ist. Das Album hat ein loses Konzept über unterschiedliche Göttinnen, die auf unterschiedliche Art und Weise die Zerstörung der Erde verantworten.
3. Die kanadische Musikerin Claire Elise Boucher ist auch für das visuelle Konzept ihres Alter Egos Grimes verantwortlich. Sie führt Regie bei den Videos und gestaltet mit zahlreichen kreativen auch die Plattencover selbst. Auf dem von „Miss Anthropocene“ sieht man die Erstellung der namensgebenden Göttin mithilfe eines futuristischen Programms. Die Deluxe Edition des Albums erscheint auch mit einer Variation des Covers:
4. „Miss Anthropocene“ ist als CD und LP erschienen. Die japanische Version der CD erscheint im Digisleeve mit Bonus-Track („We Appreciate Power“). Die LP gibt es zudem in limitiertes Auflage (opaque white Vinyl).
5. Die CD und die LP unterscheiden sich bei drei Songs hinsichtlich der gewählten Mixe: Während „So Heavy I Fell Through the Earth“, „My Name Is Dark“ und „Idoru“ auf dem Silberling im Art Mix zu hören sind, gibt es auf Vinyl jeweils den Algorithm Mix. Wer zur digitalen Deluxe Edition greift erhält beide Mix-Versionen, zudem „Violence“ im Club Mix als auch den oben erwähnten japanischen Bonus Track. So werden aus den ursprünglichen 44:40 Minuten dann 67:08 Minuten.
6. Grimes hat alle Titel komponiert und produziert. Dabei erhielt sie bei einzelnen Songs fachmännische Unterstützung von z.B. Dan Carey (Fontaines D.C., Kate Tempest, Bat For Lashes).
7. Grimes hat sich mit ihrem Label 4AD überworfen, so dass „Miss Anthropocene“ die dritte und letzte gemeinsame Veröffentlichung sein wird. Am Nachfolger, einem „techno-pop album“ soll sie bereits arbeiten.
8. Der bereits Ende 2018 veröffentlichte Song „We Appreciate Power“ entstand in Zusammenarbeit mit der US-Musikerin Hana, war ursprünglich als einer von zwei gemeinsamen Songs mit Poppy geplant, und schaffte es als eigentlich Lead Single doch nicht aufs reguläre Album. Mit „Violence“, „So Heavy I Fell Through The Earth“, „My Name Is Dark“, „4ÆM“ und „Delete Forever“ wurden noch vor dem Album als Singles veröffentlicht.
9. Bei Metacritic sind nun drei Alben von Grimes vertreten: „Visions“ (2012) erreicht 80/100 Punkten, „Art Angels“ (2015) kommt auf überragende 88/100 und „Miss Anthropocene“ steht aktuell bei 79/100.
Nun, ja – wo Grimes ist, ist Pop ganz vorne, mit der Kanadierin ist Musik ein Ereignis, bei dem Massenappeal und Avantgarde sich ganz selbstverständlich berühren. R’n’B und Psychedelia, vor allem aber das DC-Comic-Universum, Cyberpunk und elektronische Gothic prägen Sound und Habitus der zehn Tracks. Grimes-Nostalgiker*innen freuen sich auf „Idoru“, C-Pop-Fans auf „Darkseid“ mit Vocals der taiwanesischen Rapperin 潘PAN. Vieles bleibt aber ein wenig beliebig, ist nicht mehr aufreizend anders, sondern nur das von Grimes Erwartbare. Maximalistisch ist das immer, aber leider selten überwältigend. Ja, auch Miss Anthropocene ist ein richtig gutes Album. Den Sound der Dekade prägen wird Grimes damit nicht.
(musikexpress)
10. Auf Konzerte wird man wohl zunächst verzichten müssen, den Grimes, die mit Elon Musk liiert ist, gab Anfang des Jahres bekannt schwanger zu sein.
Ich habe mich bisher gar nicht groß mit Grimes beschäftigt. Wusste daher auch nicht, was da auf mich zukommt. Ich mags aber.
AntwortenLöschenX Æ A-8 Punkte
Mehr Schein als Sein. 5 Punkte
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