Mittlerweile sind bereits 15% des Gerichtsjahres verstrichen und für mich gab es Freitag die ersten beiden musikalischen Highlights 2020...

Douglas Dare - Milkteeth


Mittlerweile sind bereits 15% des Gerichtsjahres verstrichen und für mich gab es Freitag die ersten beiden musikalischen Highlights 2020. Die erste Sensation stelle ich heute, die zweite morgen vor.

Nach „Whelm“ (2014) und „Aforger“ (2016) ist „Milkteeth“ das dritte Album von Douglas Dare. Der knapp 30-jährige Engländer nahm die 11 sehr reduzierten und intimen Songs gemeinsam mit Mike Lindsay von Tunng in dessen Studio in Margate innerhalb von 12 Tagen auf. Der Albumtitel „Milkteeth“ bezieht sich auf die thematische Ausrichtung der Lieder, die sich mit Dares Kindheit auseinandersetzen. „Only now do I feel free to express my inner child again, and am giving myself permission to play dress up“, sagt er zum Albumcover, auf dem er dezent geschminkt und in weiße Tücher gehüllt als eine Art griechische Muse posiert. In der Hand hält er eine Autoharp, die für die neuen Stücke das Piano als Kompositionsinstrument ablöste. Freunden von Sufjan Stevens, Chris Garneau, Rufus Wainwright oder Perfume Genius sollten sich „Milkteeth“ definitiv anhören.




Das Album beginnt mit einem dramatischen Ausbruchssong, der vom Himmel, der Freiheit und der Liebe handelt, ein Lied, das jedem zweiten Pop-Troubadour zur Kitschhymne geraten wäre, doch Dare zupft seine Zeilen zu einem Kunststrauß zusammen, der nur Piano und Stimme zum Blühen braucht („I Am Free“).
Mit der Beschränkung auf wenige Elemente, die sich seinem Gesang nur annähern, hat er eine sehr kluge Entscheidung getroffen. Die Trompete steht einsam im „Piano Room“, der Chor in „Heavenly Bodies“ könnte aus einem leeren Kirchenschiff stammen, der Sänger formuliert Fragen an die Eltern. Doch nie teilt er uns zu viel aus seinem Innenleben mit.
(musikexpress)




Douglas Dare in Deutschland:
28.04.2020 Nürnberg – St. Martha Kirche

29.04.2020 Hamburg – Nochtwache

30.04.2020 Berlin – Roter Salon

01.05.2020 Leipzig – UT Connewitz



5 Kommentare:

  1. Was ist schlimmer als unter einem Album "Artpop" zu lesen? Klar Blues, aber die Gefahr besteht bei PvG weniger. Also bleibt die Kombination aus "Artpop" und "Indie" (deshalb sind auch musikexpress Lobeshymnen eigentlich immer so schön antireferenziell).
    Und dennoch gefällt mir dieses Album recht gut. Ich weiß noch nicht genau warum, vielleicht ist es diese leicht irisch folkige Touch, den manche Songs haben, vielleicht die (Synthie)Bläser.
    Auf jeden Fall bin ich positiv überrascht.
    7,5 mit deutlichen Chancen noch zu steigen

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  2. Noch besser als zuvor. 8,5 Punkte

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