Ich stelle mir immer vor, dass sich die kanadische Band nach einem Song der Stone Roses benannt hat. Zieht man jedoch die kulturellen Wurzeln des Gründers und Frontmanns Rishi Dhir hinzu und beachtet, dass sein eigens Label Elephants On Parade Records heißt, ist diese Vermutung vielleicht nicht ganz naheliegend. Zumindest die Liebe von Elephant Stone zum Psychedelic Pop und Rock der späten 60er und frühen 70er Jahre dürfte als gesichert gelten.
Auf diesen Pfaden trampeln die Elefanten auch auf „Hollow“, ihrer fünften Platte seit der Gründung 2009. Sitar-Wahnsinn, heavy Gitarrenriffs und Kinderchorgesang haben Elephant Stone zu bieten und dies innerhalb von zwei Minuten („Land Of Dead“, „Keep The Light Alive“). Überhaupt scheinen sie die zweite Plattenhälfte von „Abbey Road“ mehrmals gehört zu haben, denn auch auf „Hollow“ laufen vier Titel innerhalb von knapp sechs Minuten ineinander. Ein George Harrisson-Gedächtnis-Gitarrensolo inklusive. Vermutlich ist dies auch der liebste Beatle von Rishi Dhir, der auch schon für Beck oder The Brian Jonestown Massacre Sitar spielte, da „Harmonia“ deutlich auf den Spuren von „Within You Without You“ wandelt. Im Verlauf der Platte dürfen auch die Synthesizer ausgepackt werden („The Clampdown“, „Fox On The Run“) und gegen Ende wartet mit „House On Fire“ der heimliche Hit des Albums.
„Hollow“ ist als CD, Kassette und LP (schwarz oder pink) erhältlich.
Die Platte präsentiert sich dementsprechend mit einer Dramaturgie ausgestattet. Die A-Seite („The Beginning“) arbeitet mit kurzen Songfetzen. Oftmals sind diese Tracks nicht länger als eine Minute und präsentieren kurze Skizzen. „Land of Dead“ zeigt eine krasse Abkehr vom bisherigen Stil und bietet Prog-Psych-Metal im Stile von King Gizzard & The Lizard Wizard an.
Über weite Strecken haben wir aber den zugänglichen Psych mit Sitar-Einsatz, den wir gewöhnt sind und der auch wieder schön funktioniert. „Keep the Light Alive“ bindet zudem einen Kinderchor sehr annehmbar ein.
Elephant Stone reichen uns die Hand und trösten uns. Hinfort, Traurigkeit. Auch das Ende der Welt ist nicht das Ende der Welt.
Wir heben sanft mit „Harmonia“ ab. Das Sitarspiel von Rishi Dhir, das die Band so einzigartig macht, ist hier dominant.
Mit „I See You“ stehen wir dann mitten in einem gefälligen Indie Rock-Track, der leicht melancholisch angehaucht wird. Allgemein fällt die B-Seite („The Ending“) etwas nachdenklicher aus, serviert uns mit „Fox on the Run“ etwa einen zurückhaltenden Elektro-Track. „House on Fire“ darf dafür noch einmal losrocken.
(Reverb Is For Lovers)
7 Punkte
AntwortenLöschenFür mich ihr bisher bestes Album. 7,5 Punkte
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