Mackenzie Scott, die ihre Alben unter dem Pseudonym Torres veröffentlicht, konnte für ihre ersten drei Alben viel Kritikerlob einhei...

Torres - Silver Tongue


Mackenzie Scott, die ihre Alben unter dem Pseudonym Torres veröffentlicht, konnte für ihre ersten drei Alben viel Kritikerlob einheimsen: Bei Metacritic werden „Torres“ (2013), „Sprinter“ (2015) und „Three Futures“ (2017) mit 81, 81 bzw. 79/100 Punkten gelistet. Chartplatzierungen konnte sie dennoch nicht verbuchen.  

Einen neuen Anlauf nimmt Torres nach Independent Music, Partisan Records und 4AD, das den Vertrag vorzeitig kündigte, nun mit ihrem vierten Album beim vierten Label: Merge Records hat am 31. Januar „Silver Tongue“ veröffentlicht. Die 9 Songs wurden erstmals von Mackenzie Scott selbst produziert, drehen sich thematisch um sie selbst sowie ihre Partnerin Jenna Gribbon, die auch das Plattencover malte, und zeichnen sich durch ein breiteres Soundspektrum aus (zerbrechliche Folk-Songs folgen auf düsteren Synthi-basierten Elektropop, dem zupackender, gitarriger Alternative Rock voran ging). Metacritic fasst die Kritikerurteile derzeit mit 77/100 zusammen.  

„Silver Tongue“ ist als CD und LP erhältlich, die limitierte Auflage der Schallplatten trägt den Namen „Saturn’s return“ und ist halb grün und halb silbern. 




Torres’ Art von abgeklärter Traurigkeit in ihren Texten wird emotional gestützt von einer Mischung aus heruntergepitchten Elektropop-Synthesizern, von Geisterhand gespielten Drums und Percussion sowie Gitarren, die mal einsam eine Folk-Weise spielen und mal die Wut des Grunge aufgreifen, ohne in dessen Schwanzhaftigkeit zu verfallen. Schwermut und kalter Zorn waren der Antrieb für „Silver Tongue“, das spürt man. Und auch für Künstler*innen ist Schmerz einfach nur Schmerz und keine Inspirationsquelle, rückt Torres ein gern bemühtes Klischee zurecht: „There’s no such thing as good grief.“
(Soundmag)




Nur „Good Grief“ wühlt so richtig im Matsch, die Atmosphäre in „Gracious Day“ hingegen erinnert an Aldous Hardings frühen Goth-Folk. Und in „Two Of Everything“ breiten sich die Synthesizersounds vor einem aus wie schwere Gedanken. Scott singt davon, für die Liebe Wagnisse einzugehen, und klingt dabei so tastend wie zupackend. Und noch immer schwer greifbar. Zum Glück.
(musikexpress)






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