Während Star Kendrick und Toma Banjanin auf dem Plattencover ihres Debütalbums „ Great Big Blue “ genüsslich im Pool pl...

Geowulf - Great Big Blue



















Während Star Kendrick und Toma Banjanin auf dem Plattencover ihres Debütalbums „Great Big Blue“ genüsslich im Pool planschen, rücken wir mit behandschuhten Fingern die Wollmützen tiefer in Richtung Gesicht. Das Duo lebte in den letzten Jahren in London, Berlin und Göteborg, trotzte dem dortigen Wetter und hat offensichtlich die Wärme seiner australischen Heimat mitgenommen und in seinen sonningen Dreampop transferiert. 

Im Juli 2016 veröffentlichten Geowulf mit „Saltwater“ ihre erste Single, der im Verlauf des nächsten Jahres „Don’t Talk About You“, „Won’t Look Back“, „Get You“ und „Drink Too Much“ folgen sollten. Alles unbeschwerte, liebliche und eingängige Indiepopsongs zwischen Beach House, Club 8 und Tennis, die sich nun auch unter den 11 Titeln von „Great Big Blue“, veröffentlicht auf dem Londoner Indie-Label  37 Adventures, wiederfinden. 




Dream Pop?! Gegen diese Kategorisierung haben die Australier etwas einzuwenden. „Beachy Pop“ würde, wenn es nach ihnen ginge, viel eher passen. Und in der Tat, in vielen Songs holen sich die beiden – mittlerweile wohnhaft im eher grauen London – ihre Heimat musikalisch zurück.
Ihre Melodien lassen an Sommer, Strand und Meeresrauschen denken, oft ein wenig zu cheesy, aber das ist schon okay, man darf mal schwelgen. Am schönsten trifft Traum auf Realität im Stück „Drink Too Much“. Wie eine verblasste Erinnerung an den letzten Suff schimmern die Gitarren und Effekte, die Sprache aber ist so klar wie nach einer Nacht in der Ausnüchterungszelle: „Cause I get myself in trouble when I drink too much, think too much.“ Der gedankenversunkene Einsiedler inmitten der modernen Großstadt, er wird von Geowulf sehr gut in Szene gesetzt. Doch ein paar Ecken und Kanten könnten die zwei ruhig noch vertragen.
(musikexpress)




Ihre Melodien scheinen entschleunigt, die Soundkulisse schlicht gehalten, doch wenn auch beim Zuhören der Fokus verschoben wird, dringen schillernd-geschichtete Elemente der genannten Musiker-Kollegen durch.
In den verbleibenden Songs übernimmt dann träumerischer Shoegaze die Führung. Gerade das schwermütige „Won’t Look Back“ setzt auf gitarrenlastige Parts und ausschweifende Tastenführung beim Keyboard, die sich zusammen zu einem dramatischen Höhepunkt entwickeln.
Mit „Work In Progress“ setzt sich dieses fummelige Schauspiel fort: zuerst mit unscheinbar poppigen Gesang beginnend, verkündet ein ausgelassenes Gitarrensolo hier zwar das Ende der Vielseitigkeit von „Great Big Blue“, aber hoffentlich nicht das Ende des kreativen Schaffens von Geowulf, denn spätestens hier hat man – wie Kendrick und Banjanin – Lust auf mehr.
(musikblog)




(…) gedrosselter und gelangweilter Indie-Pop in den Strand-Spuren von Lana Del Rey, Mazzy Star oder Beach House. Diesen Vorbildern folgen Geowulf mit softem und sanftem Beach-Pop, der leichte Gitarrenklänge mit atmosphärischen Synthies verbindet. Was dem Duo jedoch zu den genannten Acts fehlt, ist deren Lust an der Melancholie und am Tiefgang.
Vielmehr wirken die Songs phlegmatisch, stets in leichten Gewässern cruisend, was wie bei dem eigenwillig vor sich hin schlurfenden Track »Hideaway« aber auch einen eigentümlich faszinierenden Sog entwickeln kann. Die Musik von Geowulf folgt damit den Gesetzen eines endlosen Sommers mit immerblauem Himmel – nach einer Weile stellt sich die berühmte Summertime Sadness ein, und man wünscht sich einen reinigenden Sommerregen statt des ewigen Geplätschers von Poolwasser.
(intro)





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