Wie The Dandy Warhols, die gestern mit ihrer Platte vor Gericht standen, kommen auch The Fourth Wall aus Portland, Oregon.  Neben Stephen A...

The Fourth Wall - Return Forever


Wie The Dandy Warhols, die gestern mit ihrer Platte vor Gericht standen, kommen auch The Fourth Wall aus Portland, Oregon. 
Neben Stephen Agustin, der für Gesang, Gitarre, Piano, Synthesizer, Samples, Texte und alle Aspekte von der Aufnahme über die Produktion bis zum Abmischen verantwortlich zeichnete, gehören Kasey Campbell-Shun(Gitarre), Kendall Sallay (Gesang), Andrew White ( Schlagzeug) und Chris Wobb-Lau (Bass) zur Band.  

The Fourth Wall sind keine Newcomer mehr, denn mit „Motion And Rest“ (2012), „Lovely Violence“ (2015) und „Infinite Other“ (2018) wurden mit wechselnder Besetzung zuvor bereits drei Alben herausgebracht. „Return Forever“ wurde nun über DevilDuck Records als CD und LP (black Vinyl) veröffentlicht.

Stephen Agustin begann während der Pandemie mit dem Songwriting und ließ sich von seiner eigenen Familiengeschichte thematisch inspirieren. Seine Eltern stammen aus Korea bzw. von den Philippinen und so dreht es sich auf den neun Songs des Albums inhaltlich um die Erfahrung von Einwanderern, das Assimilieren in deren neuen Heimat und bruchstückhaft Familiengeschichten.
Austins Vater, selbst Musiker, nahm seinen Sprössling mit zu einem Konzert von B.B. King, was bei dem damals 10-jährigen den Wunsch entfachte, Gitarre spielen zu lernen. Glücklicherweise ist er aber nicht beim Blues gelandet, sondern spielt mit seinen Mitstreitern melodischen Noise-Rock, vielleicht so, als träfen Death Cab For Cutie auf Pixies. 

Ich möchte wetten, dass The Fourth Wall am Ende des Jahres bei Platten vor Gericht deutlich vor The Dandy Warhols stehen werden.


 


So scheint der Mann als maßgeblicher Gestalter des Werkes weder etwas gegen eingängige (poppige?) Melodien, noch hymnische Akkordfolgen und schon gar nichts gegen Overdrive, Feedback und krachige, schmirgelnde Postpunk-Riffs zu haben. Eine gehörige Prise Psychedelia und Dystopie runden das Ganze nach unten und oben ab. Kein Wunder, dass Kasey Campbell-Shun - der Gitarrist des Quintetts - "Noise" als Bestandteil seines Tuns in den Credits listet und dass der Backing-Gesang von Kendall Sallay der Sache viel von der genretypischen männlichen Stacheligkeit nimmt. Und so entstehen dann Songs, die zugleich Prog wie Rock sind - und dabei zugleich komplex wie zugängig. Zusammengefasst ließe sich sagen: Da wird das Beste aus mehreren Welten zusammengeführt.




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