Where’s My Post-Punk? Wäre das nicht ein besserer Titel für das zweite Album von Yard Act gewesen?
Denn das Quartett aus Leeds löst sich vom Erfolgsrezept seines Debütalbums „The Overload“ (2022) und erhöht den Anteil von Dance-Rock, Disco, Funk und 90ies Hip Hop auf dem zweiten Album deutlich. Wie kann man sich das vorstellen? Zum Beispiel so: Baxter Dury als Gast bei den Gorillaz oder Beck im Remix der Sleaford Mods.
Dem Erfolg tut es keinen Abbruch: In den heimischen Charts konnte „Where’s My Utopia?“ den Erfolg von „The Overload“ nicht ganz wiederholen (#2 vs. #4), bei den Kritikern (= Metacritic) gab es auf sehr hohem Niveau eine kleine Verbesserung (85/100 vs. 86/100).
„Where’s My Utopia?“ ist als CD, Kassette und LP (black Vinyl, maroon Vinyl, orange Vinyl, Picture Disc, pinwheel white and orange LP with black splatter) erschienen.
Öffnung, wohin man auch hört: Die Vorabsingle „Dream Job“ ist ein Stück Postpunk-Discofunk, von Gorillaz-Mitglied Remi Kabaka Jr. auf den Punkt produziert. „The Undertow“ startet mit Beats aus der Box und wird zu einem Dream-Pop-Song, für Yard-Act-Verhältnisse jedenfalls. „We Make Hits“ ist der raubauzige unter den Chaosrocksongs. Überhaupt, die Funkiness, die hier aus Beats und Bass springt, legt auch eine deutliche Spur zum DIY-Zirkel der späten 70er- und frühen 80er-Jahre aus Leeds frei: Gang Of Four, Delta 5, Scritti Politti, MRA. Geschichtsbewusstsein, Polit-Statements, Spoken-Word-Drama: Dieses Album hat sich wie schon der Vorgänger eine Mercury-Prize-Nominierung verdient.
Erreicht mich nicht. 6 Punkte
AntwortenLöschenGute 6,5 Punkte
AntwortenLöschen7,5 Punkte
AntwortenLöschenJetzt ist es wohl amtlich, dass ich mit der Band nichts anfangen kann. 4,5 Punkte
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