Ähnlich wie beim gestern vorgestellten „Where The Wild Things Grow Lilac“ von Starsailor variieren auch bei „Audio Vertigo“ die Cover farbli...

Elbow - Audio Vertigo


Ähnlich wie beim gestern vorgestellten „Where The Wild Things Grow Lilac“ von Starsailor variieren auch bei „Audio Vertigo“ die Cover farblich und passend zum darin befindlichen Vinyl. Es gibt neben black Vinyl noch blue Vinyl und clear Vinyl, ich konnte eine der auf 1000 Exemplare begrenzten Auflage auf orange with multi splatter Vinyl bei Blood Records ergattern:




Audio Vertigo“ kommt ruppiger und rockiger daher als sein Vorgänger „Flying Dream 1“, der während der COVID 19-Pandemie entstanden ist, indem die Bandmitglieder getrennt voneinander komponierten und sich die Ideen online zukommen ließen. Dies wollten Guy Garvey (Gesang), Craig Potter (Keyboards, Produktion), Mark Potter (Gitarre), Pete Turner (Bass) und Alex Reeves (Schlagzeug) nun bewusst anders angehen und nahmen auch Unperfektes oder Studiogespräche mit aufs Album. Es gibt einen Kinderchor („Good Blood Mexico City“), der bei Nachnamen wie Garvey, Turner und Reeves fast schon als Elbow eigen bezeichnet werden darf, sowie wuchtige Bläser Arrangements („Lovers’ Leap“, „Balu“), jedoch keine dramatischen oder bombastischen Streicher.


 


Daneben darf jedoch nie in Vergessenheit geraten, wie viel gottverdammten Spaß "Audio vertigo" einfach macht – egal, ob "Balu" mit Tiefenverzerrung und maximaler Bläser-Wucht jedes Spotlight auf sich zieht oder "Good blood Mexico City" als wahrscheinlich simpelster Rocksong der Band "This is the day for big decisions", verkündet. Einem konsequenten Ruhepol am nächsten kommt "Very heaven", was viel aussagt angesichts dessen, dass dieser Schleicher mit luftigem Akustik-Prog-Chorus und kryptischen Lyrics à la "Seventeen is anti-gravity" alles andere als ruhig ist. Wer Elbow in erster Linie für Balladen wie "Great expectations" oder "Lippy kids" liebt, könnte mit "Audio vertigo" Probleme bekommen (…).


 


Zu diesen bewährten Stadionhymnen dürften dank "Audio Vertigo" einige ähnlich wuchtige Crowdpleaser wie "Lovers' Leap" oder "Balu" hinzukommen - auch sie haben das Zeug zur Überwältigung mittels Gefühl und Groove.  (…)
„The Picture", "Knife Fight" und "Good Blood Mexiko City" treiben daher ebenfalls kraftvoll im Stadionrock-Modus voran, ehe ELBOW den wohl besten, ambitioniertesten Track ihres neuen Werks versöhnlich ans Ende gesetzt haben: "From The River" hat - obwohl keineswegs die berührende Farewell-Ballade, die sie auch drauf haben - eine so herrlich jazzige Sophisticated-Pop-Leichtigkeit, dass man durchaus an die 80er-Jahre-Legenden Prefab Sprout denken darf. Ein perfekter Abschluss eines nicht ganz perfekten (weil etwas unrunden) Albums. 





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