Rund 10 Jahre nach ihrem Nummer-Eins-Album „Made Of Bricks“ und der dazugehörigen Nummer-Zwei-Single „Foundations“ ben...

Kate Nash - Yesterday Was Forever




















Rund 10 Jahre nach ihrem Nummer-Eins-Album „Made Of Bricks“ und der dazugehörigen Nummer-Zwei-Single „Foundations“ benötigt die aus London stammende Kate Nash eine Kickstarter Kampagne, um ihr viertes Album veröffentlichen zu können.  
Bereits der Vorgänger „Girl Talk“, der auch schon 5 Jahre zurück liegt, war mit Hilfe von Fan-Unterstützung finanziert worden, über einen Indie Label erschienen und nur in den niederen Gefilden der UK-Charts gestrandet (#85). Aber Kate Nash ist mit ihrer Rolle als von der Musikindustrie unabhängige Künstlerin durchaus zufrieden: 
Being an independent artist has been so educational for me. It’s been liberating and challenging. It’s brought me closer to my fans (and at times to tears!). It’s helped build real, tangible, community and given me the freedom to express myself, be opinionated and make the music I want to make.

Ihre künstlerischen Freiheiten nutzt Kate Nash auf den 14 Songs von „Yesterday Was Forever“:  90er Jahre Indierock, tanzbarer Elektro-Pop, Sprechgesang und Spoken Word-Passagen, Chart-kompatibler R&B? Alles da. Wie auf einem Mixtape, das auf Alanis Morissette Lily Allen, Wolf Alice, Taylor Swift und The Ting Tings folgen lässt.

Halloween 2012 hatte Kate Nash die Musical-Folge der TV-Serie Buffy in London aufgeführt und auch aktuell singt sie "I wanna watch Buffy in my room, on the TV and you'll know I'll be smiling when we spoon“ (im Song „Take Away“). Vielleicht erzähle ich meiner Freundin davon, dass man über Kickstarter zu einem Konzert mit Nash in den eigenen vier Wänden gelangen kann, so dass es zu einem Buffy-Fangirl-Treffen und einer Neuaufführung von  „Once More, with Feeling“ in unserem Wohnzimmer kommen könnte. Aber ob sie dafür die stolze Summe von 4.000 US$ locker machen würde? 






Es geht um die Beklopptheit des Verliebtseins, die Enttäuschungen des Verliebtseins und die Erkenntnis, dass das doch alles ziemlicher Unfug ist („Drink About You“), ihre psychischen Probleme, Rückschläge und Strategien der Bewältigung („Life In Pink“, „Musical Theater“). Es geht auch um die steigende Gelassenheit beim Älterwerden, darum, wie viel wunderbares Zeug man noch tun kann und wie man sich dabei nicht aufhalten lassen sollte, siehe: „I know you think you haven’t got time, but you got your whole life“ („Today“).
Augenverdrehende Binsenweisheiten sind bei Nash also plötzlich glaubhaft? Oh ja. Wer bisher noch nicht Sturzbäche geheult hat, der wird es bei „Always Shining“ tun, mit der Thematisierung von Nostalgie, Naivität und Verklärung: „You never look back at the sun, ’cause it’s always shining“, nur um dann angriffslustig bis wütend bei „Twisted Up“ das Leben (jetzt!) zu feiern und verdammt gut zu shouten.
Kate Nash shoutet aber neuerdings nicht nur, sie übt sich sogar in Garage Rock und R’n’B-artigen Klängen, macht einen auf Alanis Morissette und Annie Lennox, muss nicht mehr zwingend süß sein, sondern hat Bock auf Reibung und uns bisher offenbar einiges vorenthalten.
(musikexpress)






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