10 Fakten zum neuen Album von The Breeders:
1. Zwischen dem letzten Album der Breeders, „Mountain Battles“ (2008), und ihrer neuen Platte „All Nerve“, das am 02. März in den Läden steht, sind 3617 Tage vergangen. Damit wurde sogar noch der zeitliche Abstand (3185 Tage) zwischen den Veröffentlichungen von „Last Splash“ (1993) und „Title TK“ (2002) übertroffen.
2. Mit ihrem 5. Album zelebrieren The Breeders das 25-jährige Jubiläum ihres „Last Splash“-Lineups: Kim Deal (Gesang, Gitarre) und ihre Schwester Kelley (Gitarre), sowie Josephine Wiggs (Bass) und Jim MacPherson (Schlagzeug).
3. Tanya Donelly, die noch bei den Aufnahmen des Debütalbums „Pod“ (1990) und der „Safari“ EP (1992) zur Band gehörte, wird es verschmerzen können, da sie ihre Band Belly wiederbelebt hat und im Verlauf des Jahres noch „Dove“, das dritte Album der Band, nach 23 Jahren Pause erscheinen wird.
4. Im Oktober 2017 wurde mit der Single „Wait In The Car“ erstmals seit April 2009 („Fate To Fatal“ EP) neue Musik veröffentlicht. Der Song erschien auf drei unterschiedlichen 7’’-Single-Formaten, limitiert auf 1500 Stück.
5. Das zur Single gehörende Video stammt von Chris Bigg sowie Martin Andersen und reiht über 800 Einzelfotos aneinander:
6. „All Nerve“ kann als Download, CD oder schwarze Schallplatte käuflich erworben werden. Der limitierten LP-Versionen liegt eine rote Single bei. In Indie-Läden gibt es das limitierte orange Vinyl (teilweise mit der Bonus-Single, die ein Cover von Mike Nesmiths „Joanne“ enthält).
7. Nach 34 Minuten sind die 11 neuen Songs bereits wieder vorbei. Mit den Arbeiten zu „All Nerve“ begannen The Breeders nach ihrer „Last Splash“-Jubiläums-Tournee 2013 und beendeten sie im September 2016.
8. Das Album wurde gemeinsam mit Mike Montgomery in Candyland (Dayton, Kentucky), Steve Albini und Greg Norman in Electrical Audio (Chicago) und Tom Rastikis in Fernwood Studios (Dayton, Ohio) aufgenommen und über 4AD Records veröffentlicht.
Das ausgelassene "Good morning!", das sie dem Hörer zu Beginn der ersten Single "Wait in the car" entgegenschmettert, zeugt nun von einer Art neu- oder vielmehr wiedergefundenen Aufgeräumtheit, die in steifes Uptempo samt dynamischem Gitarren-Dialog und hyperaktivem rhythmischem Rollkommando mündet. Vorwerfen könnte man diesem knackig abzischenden Flitzer höchstens, dass er eine Spur zu deutlich vom gleichen Reißbrett stammt, an dem weiland "Huffer" oder "Saints" entstanden – man kann aber auch einfach zwei Minuten lang das Haupthaar schütteln.
Man sollte sogar, denn in der Folge erweist sich "All nerve" gemäß im Titel festgeschriebenen Gereiztheit als mitunter düster brodelndes Werk an der Schnittstelle von Post-Grunge und verschlepptem Alternative Rock. Den Fachmann für Letzteres gibt hier erneut Albini, der das Titelstück vom nur scheinbar harmlos zu Josephine Wiggs' knorrigem Brummelbass daherrumpelnden Talking-Blues allmählich zum kleinen Noise-Batzen aufpumpt. In ähnlichem Sinne stapft das mit geisterhaft verhallenden Schlägen und spukigen Twangs vollgestopfte "MetaGoth" wuchtig vorwärts und trifft später auf "Walking with a killer", das in der Dunkelheit beunruhigend mit Jim McPhersons schwer zu fassendem Schlagzeugspiel und sirrenden Harmonien hantiert. "No one's here to stay", bangt Deal dazu – "except for us", möchte man hinzufügen.
(Plattentests)
9. Das Plattencover stammt von Chris Bigg (siehe 5.), der in der Vergangenheit bereits Hüllen viele 4AD Künstler wie Lush, Pixies, Dead Can Dance, Belly, Mojave 3, Torres oder auch The Breeders gestaltete.
10. The Breeders werden uns auch in Deutschland besuchen. Das sind die zwei Termine:
03.07.18 Hamburg, Fabrik
04.07.18 Köln, Gloria
7,5 Punkte
AntwortenLöschenMein liebstes Breeders-Album ist "Pod" und generell bin ich eher im Team Donelly bzw. Francis. Aber "All Nerve" ist nicht schlecht. 7 Punkte
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