Während a-ha wieder und wieder auf ihre nun wirklich letzte Tournee gehen, und 2015 mit „Cast In Steel“ dann doch noch ein neues/finales Album veröffentlichten, ist es Pål Waaktaar-Savoy, der Lust auf weitere Alben hat. Letztes Jahr erschien „World Of Trouble“ von Waaktaar & Zoe und nun steht nach 14 Jahren Stille unerwartet ein neues Album von Savoy in den Plattenläden.
Das Projekt von Pål Waaktaar-Savoy (Gesang, Bass, Gitarre, Keyboards), seiner Frau Lauren Savoy (Gesang, Gitarre) und Schlagzeuger Frode Unneland existiert bereits seit 1994 und kann nun sechs Studioalben vorweisen. Nachdem das Debütalbum von Savoy mit seinem gitarrigen Sound eine deutliche Abgrenzung von a-ha war, schippern sie nun in ähnlichen Gewässern wie die Hauptband von Waaktaar. Die Synthesizer dominieren den Sound, die Gitarren stehen nur punktuell im Mittelpunkt, wie bei „Manmade Lake“, einem Song, den Waaktaar bereits früher einmal in einer roheren Fassung veröffentlicht hatte. Ähnlich gilt übrigens auch für „Weathervane“, ein Lied des gleichnamigen Projektes mit Jimmy Gnecco aus dem Jahr 2011.
„See The Beauty In Your Drab Hometown“ wird aufgrund seines prominenten Mitgliedes natürlich immer mit a-ha verglichen werden und selbstverständlich muss zunächst konstatiert werden, dass Pål gesanglich Morten nicht das Wasser reichen kann, da hilft auch die Unterstützung von Lauren nur bedingt. Die Singles „Night Watch“ und „January Thaw“ würden sich - von Morten gesungen - natürlich dennoch gut auf einem neuen Album von a-ha machen. Der Song „Velvet“, ursprünglich 1996 auf der ersten Platte von Savoy veröffentlicht und 2000 von a-ha für „Minor Earth Major Sky“ erneut aufgenommen, hat diese Möglichkeit vorexerziert.
Positiv hervorheben darf man zudem das beatlastige, an New Order erinnernde „A Month Of Sundays“, den Sixties-Psychdelic-Pop von „We’re The Same“ und „(My) Weathervane“, den letzten der 10 Titel, der nach… ach, ich sage es nicht… klingt.
Schon in der ersten Single „Night Watch“ lautet das Mantra „Just let it go“. Und tatsächlich scheint Pal Waaktaar-Savoy von sämtlichem Druck befreit, wenn er nicht mit der Hit-Maschine a-ha arbeitet, sondern sich mit seinem deutlich kleineren Herzensprojekt beschäftigen kann. Auch als Sänger macht er dabei, häufig unterstützt von der Zweitstimme seiner Frau, eine gute Figur.
Der Track „A Month Of Sundays“ ist sehr spannend und musikalisch ausgetüftelt, andere Tracks gehen es etwas entspannter an – beispielsweise „Manmade Lake“ oder das vergleichsweise seichte „Bump“.
„Shy Teens Suffering Silently“ punktet schon wegen des grandiosen Titels, bei „January Thaw“ ist das Zusammenspiel zwischen Pals dunkler und Laurens heller Stimme auf dem Höhepunkt.
(Bleistiftrocker)
Also diese Wochentag-Analogie von (A Month Of) Sundays und (Blue) Monday kann kein Zufall sein. Ansonsten noch sehr schön Manmade Lake (da würde Morten wirklich gut passen), January Thaw und Sunlit Byways .
AntwortenLöschenAm Ende würde ich wahrscheinlich aber doch eher a-ha unplugged auflegen (und Cast In Steel sowieso).
7
Wonach klingt (My) Weathervane ?
6,5 Punkte
AntwortenLöschenWenn jetzt noch Morten singen würde... 6,5 Punkte
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