Schlägt man unser Sammelalbum auf Seite 3 auf, so findet sich als Klebebild Nummer 15 das Debütalbum von The Killers. Doch nach „Hot Fuss“ konnten die US-Amerikaner ihr hohes Qualitätsniveau nicht mehr halten. Meine Last.fm-Statistiken, bei denen penibel mitgezählt wird, wie oft ich einen bestimmten Song aus dem entsprechenden Album gescrobbelt (also gehört) habe, bestätigt diesen persönlichen Eindruck:
„Hot Fuss“ (2004): 202 Scrobbels
„Sam’s Town“ (2006): 147 Scrobbels
„Day & Age“ (2008): 94 Scrobbels
„Battle Born“ (2012): 81 Scrobbels
Nach ziemlich genau fünf Jahren Stille haben The Killers nun ihr fünftes Album veröffentlicht: „Wonderful Wonderful“ bietet 10 Songs in 43 Minuten und ist als Download, CD und LP erhältlich. Die Deluxe Version (CD und 2LP) steckt in einer Covervariation und beinhaltet zusätzlich den Song „Money On Straight“ sowie zwei Remixe der Single „The Man“.
Produziert wurde das Album größtenteils von Jacknife Lee (U2, R.E.M., Robbie Williams), den die Band von Bono Vox empfohlen bekam. Dies wäre eine gute Entscheidung gewesen, wenn man dem Stil des rockigen Openers „Wonderful Wonderful“, der ziemlich nach U2 (ein zahmes „Bullet The Blue Sky“) klingt, treu geblieben wäre. Jedoch versuchen sich The Killers danach an funky Disco („The Man“), experimentieren überflüssiger Weise mit Vocoder-Sounds („Rut“) und setzen verstärkt auf pompösen 80er Jahre Pop, der im finalen „Have All The Songs Been Written?“ mit dem Gastgitarristen Mark Knopfler (Dire Straits) gipfelt.
Die Albumhighlights „Run For Cover“ und „Tyson vs Douglas“ offenbaren, dass Brandon Flowers & Co. ihre Anfangstage noch nicht ganz vergessen haben und nähren die Hoffnung auf zukünftige Veröffentlichungen. „Wonderful Wonderful“, welches die Band selbst mit „Sam’s Town“ vergleicht, wird zumindest bei Platten vor Gericht besser abschneiden als zuvor „Day & Age“ (4,667 Punkte) und „Battle Born“ (3,667 Punkte).
Aktuell steht „Wonderful Wonderful“ bei mir bei 23 Scrobbels.
Aktuell steht „Wonderful Wonderful“ bei mir bei 23 Scrobbels.
Die Rockfans der Anfangstage, enttäuscht von den im Laufe der Jahre stetig poppiger gewandeten Killers, dürfen im Titelsong anerkennend nicken: Dieser Bass! Das muskulöse Schlagzeugspiel! „Life To Come“ empfiehlt sich als neues „Human“, Songs wie „Run For Cover“ fahren Synthies und zackige Rhythmen auf. Da wackelt die Indie-Disco, da stellt der Papa das Radio lauter.
„Have All The Songs Been Written?”, fragt Flowers im vorletzten Song ketzerisch, unterstützt von – ja, genau – Mark Knopfler. Doch ist die Frage, ob es für den Pomp der Marke Killers noch immer einen Platz gibt im Jahr 2017, recht obsolet – haben die vier doch immer einen freundlichen Furz drauf gelassen, wie zeitgeisttauglich ihre Musik ist. The Killers schneidern auch auf WONDERFUL WONDERFUL Rockmusikträume für alle Menschen von Baltimore bis Brunsbüttel. Und nichts daran ist verkehrt.(musikexpress)
The Killers in Deutschland:
27.02.18 Berlin
05.03.18 Köln
„Hot Fuss“ (2004): 125 Scrobbels
AntwortenLöschen„Sam’s Town“ (2006): 139 Scrobbels
„Day & Age“ (2008): 59 Scrobbels
„Battle Born“ (2012): 3 Scrobbels
„Wonderful Wonderful“ (2017): 30 Scrobbels
Du wirst in den nächsten Tagen noch viel Statistik-Spaß haben!
AntwortenLöschen7,5 Punkte
AntwortenLöschenSo richtig umhauen werden mich die Killers wohl nicht mehr. Die schlechten Alben und Songs hängen ihnen nach. 7 Punkte
AntwortenLöschenWonderful Wonderful (2016): 61 Scrobbels.
AntwortenLöschenKann bitte jemand dieser Band endlich die Disco- und Funk-Ausflüge austreiben!?
6,5 Punkte