Schlägt man unser Sammelalbum auf Seite 24 auf, so findet sich als Klebebild Nummer 295 das Debütalbum von The Pains O...

The Pains Of Being Pure At Heart - The Echo Of Pleasure



















Schlägt man unser Sammelalbum auf Seite 24 auf, so findet sich als Klebebild Nummer 295 das Debütalbum von The Pains Of Being Pure At Heart. Doch nach „The Pains Of Being Pure At Heart“ konnten die US-Amerikaner ihr hohes Qualitätsniveau nicht mehr halten. Meine Last.fm-Statistiken, bei denen penibel mitgezählt wird, wie oft ich einen bestimmten Song aus dem entsprechenden Album gescrobbelt (also gehört) habe, bestätigt diesen persönlichen Eindruck:

„The Pains Of Being Pure At Heart“ (2009): 391 Scrobbels
„Belong“ (2011): 344 Scrobbels
„Days Of Abandon“ (2014): 180 Scrobbels

Nach etwas mehr als drei Jahren Stille haben The Pains Of Being Pure At Heart nun ihr viertes Album veröffentlicht: „The Echo Of Pleasure“ bietet 9 Songs in 40 Minuten und ist als Download, CD, Kassette (100 Stück) und LP (1500 Stück) erhältlich. Die limitierte Version (500 Stück) offeriert goldenes Vinyl. 

Darauf setzt die Band um Kip Berman verstärkt auf eingängigen Indiepop. The Pains Of Being Pure At Heart lassen einerseits die Gitarren dominieren („Anymore“, „The Garret“), leider ohne die noisigen Anfangszeiten aufleben zu lassen, andererseits prägen häufig auch Synthesizer das Geschehen: „When I Dance With You“ lässt an Letting Up Despite Great Faults, eine andere Band, die ich hier regelmäßig anpreise, denken, „So True“ kommt reichlich New Orderig daher. „Me Only“ und „Falling Apart So Slow“ sind weitere Albumhighlights, womit bereits ein Großteil der Lieder von „The Echo Of Pleasure“ genannt wären. 

Nachdem sich „The Pains Of Being Pure At Heart“ (Platz 32; 7,560 Punkte) und „Belong“ (Platz 11; 7,833 Punkte) hoch in unseren Jahrescharts platzieren konnten, schwächelte „Days Of Abandon“ (Platz 111, 6,929 Punkte) etwas. Wenn es nur nach mir ginge, würden „The Echo Of Pleasure“ wieder deutlich besser abschneiden, die mittelprächtigen Plattenkritiken (siehe unten) lassen anderes befürchten.

Aktuell steht „The Echo Of Pleasure“ bei mir bei 55 Scrobbels.




Wieder wandelt der New Yorker zwischen Frohsinn und Melancholie, wieder verpackt er vermeintlich düstere Gedanken in farbenfrohe, laute Melodien. Die Idee wiederholt sich nun also, zudem spielt Berman satte acht Jahre nach "The Pains Of Being Pure At Heart" spürbar weniger mit all jenen kantigen Post-Punk-Elementen, die sein Schaffen einst ausmachten. Stattdessen setzt er vorzugsweise auf new-wavigen Achtzigerjahre-Euphorie-Pop, was stellenweise durchaus schön daherkommt, im Gesamten aber nicht vollkommen zu überzeugen weiß. (Plattentests)




Dass Berman The Pains of Being Pure at Heart für den potentiellen Schwanengesang also in erschreckend generisch-austauschbar zugekleisterte 80er-Synthpop-Gefilde britischer Prägung manövriert, die leichtgängig jingle-janglenden The Smith’n‘Cure-Gitarren auf ein Minimum reduziert und die rückkoppelnde The Jesus and Mary Chain/My Bloody Valentine-Schlagseite (trotz Produzent Andy Savours) weit in den Hintergrund verbannt, stellt sich grundlegend als kaum identitätsstiftender Ansatz heraus. Als prolongierte Zäsur steckt The Echo of Pleasure in einem wenig spannenden, seltsam hochglänzenden und doch so dünn klingenden, frustrierend bieder wirkenden Outfit, das in seiner betonten Harmlosigkeit ermüdend eindimensional und weichgespült auftritt. Die Kompositionen vermitteln in diesem deutlicher als nötig das Gefühl, als würde im Verlauf der jeweiligen neun Songs absolut nichts relevantes passieren – der Pegel scheint immer an der gleichen Amplitude zu dümpeln, während die Gitarren keinerlei Gemeinheiten mehr verbreiten und die netten Melodien und kleinen Ideen drohen, in der hohlen Substanz verloren zu gehen.(Heavy Pop)


5 Kommentare:

  1. „The Pains Of Being Pure At Heart“ (2009): 576 Scrobbels
    „Belong“ (2011): 298 Scrobbels
    „Days Of Abandon“ (2014): 113 Scrobbels
    „The Echo Of Pleasure“ (2017): 18 Scrobbels

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  2. Das ist mir zu poppige geraten. 6,5 Punkte

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  3. The Echo Of Pleasure (2017): 131 Scrobbels.

    Ich bin hier nicht so geizig. 8 Punkte

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  4. Auch hier macht sich Enttäuschung breit: 6 Punkte

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