Schlägt man unser Sammelalbum auf Seite 23 auf, so findet sich als Klebebild Nummer 280 das Debütalbum der Shout Out Louds. Doch nach „Howl Howl Gaff Gaff“ konnten die Schweden ihr hohes Qualitätsniveau nicht mehr halten. Meine Last.fm-Statistiken, bei denen penibel mitgezählt wird, wie oft ich einen bestimmten Song aus dem entsprechenden Album gescrobbelt (also gehört) habe, bestätigt diesen persönlichen Eindruck:
„Howl Howl Gaff Gaff“ (2005): 477 Scrobbels
„Our Ill Wills“ (2007): 230 Scrobbels
„Work“ (2010): 223 Scrobbels
„Optica“ (2013): 91 Scrobbels
Nach viereinhalb Jahren Stille haben die Shout Out Louds nun ihr fünftes Album veröffentlicht: „Ease My Mind“ bietet 11 Songs in fast 47 Minuten und ist als Download, CD und LP erhältlich. Vinyl-Freunde können sich auf die LP freuen, denn diese „is housed in a fluorescent pink dust sleeve, inserted in a gatefold jacket that is printed with fluorescent red ink. The jacket also features an illustration of the band by Gustaf von Arbin in the gatefold. The first 250 LP orders will receive the album on white vinyl!“ - jedoch fehlt ihr der Song „Angel“.
Darauf setzt das Trio/Quartett/Quintett verstärkt auf sanft vor sich hin schunkelnden Indiepop, der zum mitwippen, aber nicht -tanzen einlädt. Die Keyboards sind zwar nicht mehr so dominant wie auf „Optica“, gelegentlich wirken die Songs aber wie zugekleistert („Throw Some Light“). Eingängig sind viele der Lieder, aber mitreißende Gitarrenpop-Songs wie „The Comeback“, „Tonight I Have To Leave It“ oder „Fall Hard“, um jeweils Beispiele aus den ersten drei Alben zu nennen, muss man leider missen. Als Albumhighlights können „Jumbo Jet“, „Paola“, „Porcelain“ und „Oh Oh“ genannt werden. Obwohl „Ease My Mind“ insgesamt zu säuselnd durch sanfte Gewässer schippert, dürfte es besser abschneiden als zuletzt „Optica“ mit seinen 6,2 Punkten bei Platten vor Gericht.
Aktuell steht „Ease My Mind“ bei mir bei 49 Scrobbels.
Der hauseigene Melo-Pop wird mehr als zuletzt aufgebrochen, Happiness is mindestens an Option, nicht in der einfältigen Hit-Variante, sondern eher perspektivisch gesehen. Ein ordentlicher Weißwein. Paar Zigaretten. Ein Abend im Freien. Dann wird alles wieder gut, irgendwann wird ohnehin alles wieder gut.Die Vorabsingle „Oh Oh“ mit ihrem BMW-Cabrio-Video mag da der beste Beweis sein, aber auch an anderer Stelle entdeckt man spätsommerlich anmutende Freude, etwa in „Paola“, in dem das Gitarrensolo so interessant angefeilt klingt, oder in „White Suzuki“, das seinen Wavepop auf den Balearen stattfinden lässt.Am deutlichsten wird dieser Paradigmenwechsel in „Ease My Mind“: Am Anfang singt die Tabla, später Bebban Stenborg. „Leave you’re dreams. I’ll give you new ones. Come over.“ Der Aufforderung kommen wir gerne nach, denn es ist September. Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben.(musikexpress)
In seinen besten Momenten ist das Album auch wirklich mitreißend, so wie im energetischen Hit "Oh oh" oder im tollen, von Stenborg als Lead gesungenen Titeltrack, der sich von einer "Tomorrow never knows"-Hommage mit Country-Gitarren zu einer himmelsöffnenden Powerballade entwickelt. Zu oft döst die Band aber in ihrer eigenen Komfortzone ein, denn wenn wie in "White Suzuki" oder "Angel" die großen Melodien fehlen, bieten die biederen Arrangements und das vorhersehbare Songwriting zu wenig Griffpunkte, schlägt die angenehme Harmlosigkeit schnell in gleichförmige Langeweile um. Shout Out Louds brennen immer noch irgendwie, doch es ist jetzt mehr ein heimeliges, kleines Kaminfeuer, an das man sich ganz nah kuscheln muss, um etwas von seiner Wärme mitzubekommen. (Plattentests)
Shout Out Louds in Deutschland:
09.10.17 München
10.10.17 Erlangen
11.10.17 Leipzig
12.10.17 Köln
13.10.17 Hamburg
14.10.17 Berlin
„Howl Howl Gaff Gaff“ (2005): 95 Scrobbels
AntwortenLöschen„Our Ill Wills“ (2007): 131 Scrobbels
„Work“ (2010): 47 Scrobbels
„Optica“ (2013): 29 Scrobbels
„Ease My Mind“ (2017): 11 Scrobbels
Plätschert ganz nett vor sich hin. 6,5 Punkte
AntwortenLöschenEase My Mind (2017): 87 Scrobbels.
AntwortenLöschenMit aufsteigender Formkurve. 7,5 Punkte
So lala. 6,5 Punkte
AntwortenLöschenGanz nette Melodien, aber auf die Indie-Tanzfläche ziehen diese einen nicht mehr: 6,5 Punkte
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