Bandname = Albumtitel (I) Tim Rice-Oxley und Jesse Quin von Keane scheinen genug vom Pop der 80er Jahre zu haben. Also schnell ein Seitenpro...

Mt. Desolation - Mt. Desolation


















Bandname = Albumtitel (I)

Tim Rice-Oxley und Jesse Quin von Keane scheinen genug vom Pop der 80er Jahre zu haben. Also schnell ein Seitenprojekt eröffnet, einige befreundete Musiker zusammengetrommelt und eine zunächst völlig abwegig erscheinende Musikrichtung (Alt Country) ausgesucht und letztendlich mit einer derzeit angesagten (Folk) verbunden. Anfang des Jahres wurden dann in einem Londoner Studio mit dem Produzenten Emery Dobyns (Antony & The Johnsons, Noah & The Whale) die Songs größtenteils live eingespielt. Als Ergebnis kann man nun "Mt. Desolation" von Mt. Desolation in den Händen halten, eine Band, die vielfach als Supergroup bezeichnet wird, da die oben genannten Freunde sich aus Bands wie Mumford & Sons, Noah & The Whale, The Killers, The Staves und The Long Winters rekrutieren.
Dadurch, dass sich die Musik fernab des Pop bewegt, auf Banjo, Geige, Akkordeon, Steel Guitar und Mundharmonika setzt und sich Rice-Oxley und Quin den Gesang teilen, käme man nie auf die Idee Mt. Desolation mit Keane in Verbindung zu setzten. Einige Songs könnten sich durchaus auch auf den letzten Platten von Mumford & Sons und Noah & The Whale befinden ("Bridal Gown", "State Of Our Affairs") oder lassen Dylan und Springsteen hoch leben ("Annie Ford", "Come Home"), bei anderen glaubt in einer Western & Country-Bar in Nashville, Tennessee zu sitzen, die man auch schnellst möglich wieder verlassen möchte ("The Midnight Ghost", "Platform 7").




"Departure" Video

Zusammengenommen ist es ein Longplayer für Zwischendurch, ein Ausflug, der allen Beteiligte großen Spaß bereitete und am Ende genauso locker leicht klingt, wie der Entstehungsprozess es vermuten lässt. Neben Folk, Country und Americana, transportieren auch die Texte eine Grundstimmung, die nie zu Tode betrübt scheint, sondern stets zwischen zartem Glück und sanfter Melancholie hin und her pendelt. Herzallerliebst wird es immer dann, wenn wie im vorletzten Stück "My My My" eine Mundharmonika erklingt, als hätte Bob Dylan seine Hand im Spiel gehabt. Was freilich nicht der Fall ist, aber dem Gesamtergebnis keinen Abbruch tut.

Vielleicht genau die richtige Zeit für Tim Rice-Oxley Keane den Rücken zu kehren. Mt. Desolation ist keine dieser breitbeinigen Supergroups - aber gerade weil sie die Füße so angenehm still halten, jeden Hype wert.
(motor.de)

3 Kommentare:

  1. Bis zum 5. Titel eigentlich recht gut, danach zu viel Country-Trash (6-8).
    Wie Keane: 5,5 Punkte

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  2. Ihr habt beide Recht. Ich liege aber näher an Volkers Urteil. Zumindest in diesm Fall. 6,5 Punkte

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